Land und Leute | 05. März 2015

Furtwangen ist das Schneepflug-Mekka

Von Christa Maier
183 Fahrzeuge mit Schneepflügen – so viele kommen sicherlich sehr selten an einem Ort zusammen. Am vergangenen Wochenende war dies in Furtwangen bei der zweiten Auflage des Schneepflugtreffens der Fall.
Etwas verrückt war die Idee von Baggerfahrer Karl Schwer und Automechaniker Florian Pfaff schon, als sie 2013 zum ersten Mal zu einem Schneepflugtreffen  einluden. Die beiden  dachten dabei in erster Linie an ein freundschaftliches Treffen mit  Kollegen aus dem näheren Umkreis.  Was  folgte, übertraf sämtliche Erwartungen:  120 Räumfahrzeuge aller Art und mit oft weiter Anreise trafen  ein. 
Der Erfolg spornte für das zweite Treffen  an, das von der Teilnehmerzahl und dem Besucherinteresse noch getoppt wurde.  183 Fahrzeuge steuerten das Gelände  rund um den städtischen Bauhof an. Rund zwei Drittel davon waren im Besitz von Landwirten, schätzten die Organisatoren.
Markus Fehrenbach aus Furtwangen fuhr mit einem Unimog von 1958 vor. Die Schneefräse wird durch einen auf der Ladefläche mitgeführten Dieselmotor mit 260 PS angetrieben und läuft zuverlässig seit 1980.
Das älteste Fahrzeug war ein Fendt „Dieselross” aus dem Jahr 1955.   Neben einer Reihe grüner Deutz-Agrotron-Schlepper, Fendt-Traktoren oder MB Trac behaupteten sich die roten Zugpferde von Valtra Valmet 6550 oder Massey Ferguson oder ein neuer  Fastrac mit makellos glänzendem gelb-orangen Blechkleid.
Auch viele Unimog waren für den Wintereinsatz gerüstet. Hier fiel ein Spezialexemplar aus dem Jahre 1958 nicht nur wegen seiner beiden rotierenden Bullaugenscheiben auf. Die ehemalige Flugplatz-Schneefräse der Bundeswehr wird durch einen auf der Ladefläche mitgeführten Dieselmotor angetrieben. Die vorgesetzte Beilhack-Flügelschleuder zerkleinert Eis und verharschten Schnee, bevor das Material in die Schaufel gelangt und dann mit hoher Wurfweite durch die beiden hydraulisch verstellbaren Kamine weggeschleudert wird. 
Im krassen Gegensatz zu dem Oldtimer stand die erst wenige Stunden vor der Veranstaltung eingetroffene 280 000 Euro teure Schneefräse der Stadt Furtwangen, die Bauhofchef Norbert Wiehl  vorstellte.    Holz war  der Hauptbestandteil eines historischen Bahnschlittens, wie man ihn noch vor 50 Jahren im Einsatz sah. Der etwa zweieinhalb Meter breite und fünfeinhalb Meter lange historische Keilpflug der Gemeinde St. Märgen war bis etwa 1960 im Einsatz und wurde je nach Schneelage von mehreren Pferden gezogen. Als Ballast mussten oder durften immer mehrere Personen mitfahren.