Land und Leute | 18. Februar 2014

Hinter den Kulissen vom Weinbauverband

Von mis
Mehr „Hinter den Kulissen” geht nicht: Kürzlich war der BBL zu Besuch beim Badischen Weinbauverband. Neben der Führung durch die Kellerräume und einer Vorstellung der Verbandsarbeit stellte die Weinprämierung im neuen Sensorikraum den absoluten Höhepunkt des Abends dar.
Im neuen Sensorikraum des Badischen Weinbauverbandes durften die Besucher Weine nach dem DLG-Prüfschema bewerten.
Joachim Schilz, verantwortlich für die Organisation und Kontrolle der Qualitätsweinprüfung, führte die Gruppe in die Katakomben des Weinbauverbands zu seinem Arbeitsplatz und erklärte ihnen alles zur amtlichen Qualitätsweinprüfung: Beispielsweise, dass über 19 000 Weine jährlich zur Prüfung eingereicht werden, aus welchen Personen die Prüfungskommission bestehen muss und was mit den übrigen Kontrollflaschen geschieht. Diese werden nämlich am Ende eines jeden Jahres Alten- und Pflegeheimen zur Verfügung gestellt.
Nach dem Kellerrundgang erklärte Geschäftsführer Peter Wohlfarth den Teilnehmern die Strukturen des Verbandes: Welche Aufgaben der Weinbauverband für seine über 19 000 Mitglieder übernimmt, aus welchen Personen sich der Verbandsausschuss zusammensetzt und wie das System mit den Ortsobmännern und –frauen funktioniert. Außerdem erhielten die Teilnehmer einen kurzen Überblick über die aktuellen politischen Gegebenheiten.
Weine bewertet
Im neuen Sensorikraum, der insgesamt 20 Plätze bietet, arbeiteten sich die Teilnehmer zuerst in das DLG-Prüfschema für Wein ein, bevor die ersten Weine bewertet werden konnten. Bis auf den Jahrgang und die Sorte wurden keine Angaben zum Wein gemacht. Bewertet werden mussten die Prüfungsmerkmale „Aussehen”, „Geruch”, „Geschmack” und der „Gesamteindruck”. Diese Kriterien werden jeweils unterschiedlich gewichtet, so dass das Aussehen und der Gesamteindruck jeweils 10 Prozent der Qualitätszahl ausmachen, der Geruch und Geschmack jeweils 40 Prozent. Ist der Prüfer mit dem Farbton und der Farbintensität „zufrieden”, erhält der Wein eine 2. Bewertet er das Aussehen mit „sehr gut”, erhält der Wein eine 4. Die Skala reicht von „nicht zufrieden” (1) bis „hervorragend” (5). Diese Zahlen mit dem Gewichtungsfaktor multipliziert, zusammenaddiert und anschließend durch 20 geteilt, ergeben die Qualitätszahl. Was bei der ersten Weinprüfung noch sehr komplex und kompliziert erschien, ging nach der mehrmaligen Anwendung leicht von der Hand.
Insgesamt vergab die Gruppe eher wenige Medaillen. Ab einer Qualitätszahl von 4,0 Punkten wird die Silbermedaille verliehen. Gold gibt es bei mindestens 4,5 Punkten. Ein Wein, bei dem jede Kategorie mit der vollen Punktzahl bewertet wird, erhält 5,0 Punkte.