Die Bedeutung der Landwirtschaft für den Erhalt und die Entwicklung der deutschen Mittelgebirgslandschaften wird im Leitbild „Unsere Mittelgebirge im Jahr 2030” hervorgehoben.
Im Leitbild „Unsere Mittelgebirge im Jahr 2030” geht es vor allem um die konsequente Stärkung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten in heimischen Mittelgebirgen.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat das Leitbild gemeinsam mit dem Deutschen Verband für Landschaftspflege (DVL) und weiteren Verbänden am Donnerstag voriger Woche auf dem Deutschen Landschaftspflegetag in Schnett an Staatssekretär Hermann Onko Aeikens vom Bundeslandwirtschaftsministerium übergeben.
In dem Papier geht es vor allem um die konsequente Stärkung landwirtschaftlicher Wertschöpfungsketten in heimischen Mittelgebirgen.
Erhöhten Aufwand berücksichtigen
Zum Erhalt dieser speziellen Kulturlandschaften sollte
nach Einschätzung der Autoren im Jahr 2030 unter anderem sichergestellt
sein, dass die Agrarförderung den erhöhten Bewirtschaftungsaufwand in
den Gebieten berücksichtigt. Die Ausgleichszulage für benachteiligte
Gebiete müsse standortspezifisch weiterentwickelt werden. Im Papier wird außerdem gefordert, dass die Direktzahlungen auch in Zukunft hoch
einkommenswirksam sein müssten. Daneben müsse die Diversifizierung und
Spezialisierung der Höfe in Mittelgebirgslagen weiter vorangetrieben
werden, etwa durch eine professionelle Beratung. Wichtig seien zudem eine faire Vermarktung der Mittelgebirgsprodukte und der weitere Ausbau
des Vertragsnaturschutzes, ebenso der Ausbau der erneuerbaren Energien
und des Breitbandnetzes. Aeikens versicherte, dass die
„Zukunftsfähigkeit der ländlichen Regionen in Deutschland auf der
Prioritätenliste des Bundeslandwirtschaftsministeriums ganz oben” stehe.
Thüringens Umweltminister Olaf Möller nutzte die Veranstaltung, um den
Landschaftspflegeverbänden ein gutes Zeugnis auszustellen: „Regional
verwurzelt, fachlich kompetent und viele Akteure vernetzend bewahren sie
in ganz Deutschland die Naturlandschaften”. Der DVL-Vorsitzende Josef
Göppel lobte Thüringen für die Einführung einer Landesweideprämie für
Ziegen und Schafe. Das Pflegen von Heideflächen, mageren Rasen und
Trockenrasen sei ein gesellschaftlicher Mehrwert. Göppel forderte eine
bundesweite Weideprämie. Kritisch äußerte sich der DVL-Vorsitzende zu
den Plänen der Europäischen Kommission zur Gemeinsamen Agrarpolitik
(GAP) nach 2020, insbesondere zur vorgesehenen Reduzierung der Gelder
für die Entwicklung ländlicher Räume. Positiv wertete Göppel, dass
Kooperationen künftig eine zentrale Rolle beigemessen werden solle.
Landschaftspflegeverbände seien Vorreiter im Bereich der Kooperation.