Hundehalter sollten auch im Eigeninteresse beim Spaziergang durch den Wald ihre Vierbeiner ordnungsgemäß an der Leine führen und die Hauptwege nicht verlassen. Derzeit grassieren parasitäre Hautmilben unter Wildtieren.
Jagdpächter Jürgen Höferlin mit seinem Jagdhund Capper, der einen Fuchs apportiert
Die durch verschiedene Grabmilben verursachte parasitäre Erkrankung der Haut, die auch auf Hunde übertragen werden kann, führt bei den betroffenen Tieren in den meisten Fällen nach zirka vier Monaten zum Tod. Für eine Infektion genügt bereits der Kontakt mit einem Fuchsbau oder mit den Hinterlassenschaften des Fuchses.
Deutliche Zunahme
Übertragen werde die Krankheit in der Regel jedoch von Tier zu Tier, berichtet Jürgen Höferlin, der auf Gündlinger und Niederrimsinger Gemarkung mitverantwortliche Jagdpächter und Jagdaufseher.
Er erläutert, dass die Räude bei Füchsen in den letzten Jahren immer wieder einmal aufgetreten sei, in diesem Jahr jedoch besonders stark. Neu sei, dass auch Wildschweine mit dieser tödlichen Krankheit behaftet seien. Seit letztem Spätherbst wurden mehrere Funde von verendeten Füchsen und Wildschweinen am Gündlinger Rückhaltebecken und im Härdlewald, am Rimsinger Baggersee oder im Merdinger Wald gemeldet, erzählt Höferlin.
Erkrankte Tiere verlieren oft ihre Menschenscheu
Nicht nur die kranken Tiere – aber besonders die – würden aufgrund ihrer Schwäche bei der Nahrungsbeschaffung direkte Wege suchen. Sie zeigten keine Scheu, auf einfachste Art Futter für ihre Jungen zu finden. Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass Tiere vielerorts in Wohngebieten, Gärten und sogar im Stadtinneren von Breisach gesichtet worden seien.
Im ganzen Wald gebe es derzeit sehr viel Aufzucht von Jungtieren, erzählt Jürgen Höferlin weiter. Auch aus diesem Grund sei es nicht duldbar, dass Hunde unangeleint und ohne Aufsicht herumtollen. Es könne nicht angehen, dass Hobbyjagdhundbesitzer ihren Liebling durch den Wald scheuchen, um seine Jagdtriebe zu schärfen, sagt der Jagdpächter sichtlich verärgert.
Auf erste Anzeichen einer Infektion achten
Er rät daher allen Hundebesitzern, ihre Tiere nach dem Spaziergang genau zu beobachten. Sollten markante Symptome wie starker Juckreiz, Papeln, Pusteln, Krusten oder kahle Stellen im Fell bemerkt werden, sei der Gang zum Tierarzt unverzüg-lich empfehlenswert, denn die Krankheit bedürfe schneller Behandlung.
Hier spricht Höferlin aus Erfahrung. Sein treuer Begleiter, Jagdhund Capper, der seinen Namen der bekannten Disney-Verfilmung „Cap und Capper, zwei Freunde auf acht Beinen” verdankt, hat sich beim Apportieren des Wildes mehrere Male mit der Fuchsräude angesteckt.