Frust-Post aus dem Biosphärengebiet
Erläutert wird das Problem, dass im extensiven Allmendgebiet des Südschwarzwaldes Flächen aus der Bruttofläche Landwirtschaft herausgemessen wurden, weil der Anteil von Gras- und Grünfutterpflanzen als zu gering erachtet wurde. (Siehe zu diesem Themenkomplex auch den Artikel auf Seite 8 der BBZ- Ausgabe in der vergangenen Woche: „Wenn der Pflegevertrag nicht mehr stimmt”) Dies werde so in den EU-Richtlinien aber nicht gefordert, behaupten die Landwirte.
Unverständlich ist für sie die unterschiedliche Sicht der Behörden, wörtlich heißt es: „Was für die eine Behörde (Naturschutz) die wertvollste und unbedingt zu erhaltende Fläche ist, ist für die andere Behörde (Landwirtschaft) nur Nicht-Bruttofläche und wird aus der Gesamtfläche herausgemessen.”
Zwischen diesen gegensätzlichen Verwaltungsansichten sitze mit dem Bewirtschafter der Leidtragende. Weiter heißt es: „Wir fordern Sie mit diesem Schreiben auf, dass diese Unklarheiten zwischen den einzelnen Verwaltungsbehörden sofort und möglichst noch vor der diesjährigen Antragsperiode zugunsten der biologischen Vielfalt gelöst werden. Es kann nicht sein, dass der Landwirt hin- und hergeschoben wird und am Ende bestraft wird, indem Fördermittel gekürzt werden und er am Ende noch mit Sanktionen belegt wird.”
Außerdem hätten laufende Fünf-Jahres-Verträge Bestandsschutz und dürften nicht von der Verwaltungsseite abgeändert werden. Landwirtschafts- und Naturschutzverwaltung müssten intern ihre Richtlinien und Bestimmungen klären. Änderungen dürften erst mit der neuen Förderperiode ab 2020 in Kraft treten.
Zu bedenken geben die Landwirte, dass im Gebiet fast ausschließlich Nebenerwerbslandwirte wirtschaften. Diese führten ihre Betriebe aus Tradition und mit dem idealistischen Gedanken, die Landschaft so zu erhalten, wie sie ist. Die Flächen seien größtenteils Gemeindeflächen, schlussendlich wäre die öffentliche Hand für die Offenhaltung verantwortlich.
Der Brief schließt mit einem Angebot, das Problem bei einem gemeinsamen Vor-Ort-Termin zu besprechen.