Die flächendeckenden Frostnächte der vergangenen Woche werden verheerende Folgen für südbadische Obstbauern und Winzer haben, berichtet der BLHV. Besonders betroffen sind Kirschen, Zwetschgen und Strauchobst. Hier rechnen die Landwirte mit Totalausfällen.
Seltener Anblick: Eine der Zwetschgenblüten ist grün geblieben.
Die Apfel- und andere Kernobstbestände wurden während ihrer
Blütezeit vom Frost getroffen, dies könnte massive Ernteausfälle zur Folge haben.
Nur Anlagen auf Gunststandorten oder mit Frostschutzberegnung erlitten keine
größeren Schäden. Schon im vergangenen Jahr vernichtete das nasskalte Frühjahr
einen großen Teil der Obsternte und seit langem haben Landwirte mit niedrigen
Erzeugerpreisen und steigenden Kosten zu kämpfen.
Die Obstbauern und Winzer des
Landes seien daher auf die Hilfe der Landesregierung angewiesen, kündigt
Verbandspräsident Werner Räpple an. Es gehe nicht darum, eine Missernte
finanziell auszugleichen, sondern darum, das Fortbestehen vieler bäuerlicher
Betriebe zu sichern. Diese müssten auf miserable Jahre mit herben
Ertragsausfällen und niedrigen Erzeugerpreisen zurückblicken – um ihre Betriebe
zu sichern, seien sie auf die Ernteerlöse des aktuellen Jahres angewiesen, so
Räpple. „Wir bitten die Landesregierung, schnellstmöglich gemeinsam mit der
berufsständischen Vertretung Maßnahmen zu entwickeln, um betroffene Betriebe
vor dem Ruin zu retten”, appelliert der Bauernpräsident.
Im Verbandsgebiet des BLHV zeichnet sich ab, dass die
Frostschäden noch nie dagewesene Ausmaße annehmen werden. Fast der gesamte
Pflanzenbau ist betroffen, wobei sich die Folgeschäden in den Bereichen Wein-
und Ackerbau noch nicht abschätzen lassen. Außergewöhnlich ist auch, dass kaum
eine Region in Baden-Württemberg vom Frost verschont blieb.
Schäden in allen Gebieten
In der Pressestelle
des BLHV gehen derzeit die Schadensberichte der Verbandsregionen ein. „Bei den
vergangenen Unwetterereignissen, wie zum Beispiel Sturm und Hagel, konnte man
immer Regionen herausfiltern, welche nicht betroffen waren”, schildert
Pressesprecher Padraig Elsner die Situation „Nach diesem Spätfrost zeigt sich
aber ein einheitliches Bild mit verheerenden Schäden in allen Gebieten.”
Bundesweit melden Landwirte schwere Schäden im Obst- und Weinbau, darum möchte
der BLHV auch auf Bundesebene für Solidarität mit den Obstbauern werben. Um
schnell Maßnahmen umsetzen zu können, sei die baden-württembergische
Landesregierung auch auf die Unterstützung der Bundesregierung angewiesen, so
der BLHV.