Das Forstliche Ausbildungszentrum Hasel ist räumlich und personell gut aufgestellt. Die Einrichtung bietet jungen Leuten ideale Bedingungen, den vielseitigen und ebenso anspruchsvollen Beruf Forstwirt zu erlernen.
Holz wird im Rahmen der Ausbildung zum Beispiel für den Hochsitzbau verwendet.
Im Jahr 2017 wurde das Forstliche Ausbildungszentrum Hasel als landesweit „sehr gute Ausbildungsstätte” ausgezeichnet. Anfang 2018 hatte die Forstverwaltung Baden-Württemberg den Neubau des Ausbildungszentrums im Landkreis Lörrach eingeweiht. „Wir sind gut aufgestellt sowohl räumlich wie auch personell in der Aus-und Weiterbildung, könnten aber durchaus mehr junge Leute aufnehmen, die Forstwirt werden wollen”, erklärt Forstingenieur Siegbert Locher, der die Einrichtung verantwortlich betreut. Aktuell qualifizieren sich sechs Azubis. Klare Zielsetzung sei die praxisorientierte, topaktuelle Ausbildung für die nicht ungefährliche, aber aufgrund der vielfältigen Funktion des Forstes enorm wichtige Tätigkeit, betont Locher. Das vollständig mit Holz errichtete Gebäude bezeichnet der Forstingenieur als wichtige Investition in die Infrastruktur der Waldwirtschaft. „Wir stehen für nachhaltige Waldbewirtschaftung und dazu nötig ist ein gut ausgebildeter Berufsnachwuchs”, ergänzt Ausbildungsleiter Christoph Göhring, der mit Ausbildungsgehilfe Peter Schneider die angehenden Forstwirte betreut. In Hasel werden sie sowohl an entsprechenden Gerätschaften als auch in einer Werkstatt geschult. Darüber hinaus können Privatwaldbesitzer sowie Hilfsorganisationen wie THW oder Feuerwehren Schulung und Weiterbildung in Sachen sicherer Waldarbeit in Anspruch nehmen. Des Weiteren veranstaltet das Forstliche Ausbildungszentrum Hasel auch regelmäßig Weiterbildungen für die Revierförster im Südschwarzwald. Der Forststützpunkt in Hasel hat eine gut 50-jährige Geschichte. Seit den 1960er-Jahren besteht die Einrichtung, die vor zwei Jahren für knapp eine Million Euro für die zukünftige Arbeit fit gemacht wurde, betont Siegbert Locher.
Azubis schätzen die Vielseitigkeit
Yannick Bechtel,
Forstwirt-Azubi aus Vogelbach im Kandertal, spricht von toller Arbeit
draußen, etwa beim Erstellen von Hochsitzen oder Grillplätzen nebst
Mobiliar, der Pflegearbeit im Wald, dem Fällen und Herrichten von
Industrieholz, Brennholz und Möbelholz. Auch die ökologische Seite der
Waldbewirtschaftung ist Ausbildungsthema, sagt Simon Waßmer aus
Todtmoos. Zum Beispiel stellten die Azubis im Haseler Forst eine
Borkenkäfer-Lockfalle auf. „Wir haben einen enormen Befallsdruck mit
diesen Schädlingen”, erklärt der junge Mann mit sorgenvoller Miene.
Siegbert Locher leitet das Forstliche Ausbildungszentrum in Hasel
Siegbert Locher fügt hinzu, dass bei einem sich abzeichnenden dritten
Jahr in Folge mit früher Trockenheit und Hitze eine Katastrophe für die
Fichte als wichtige Baumart im Südschwarzwald drohe. Die Fichten seien,
ähnlich wie die Eschen, durch das Triebsterben in ihrem Bestand in den
letzten Jahren enorm reduziert worden. Diese beiden Baumarten würden
mittelfristig aus dem Südschwarzwald verschwinden, deshalb sei eine
nachhaltige Aufforstung ein weiteres wichtiges Thema.
Im Rahmen der
Ausbildung werde deutlich gemacht, dass der Forst vielfältige Funktionen
vom Wirtschaftsfaktor (Holzernte) über die ökologische Bedeutung
(Nachhaltigkeit, Artenvielfalt und biologisches Gleichgewicht) bis hin
zur Naherholung (Wandern, Joggen, Mountainbiken) habe, betont Siegbert
Locher.