Auf Initiative der Fraktion Grüne fördert das Land Baden-Württemberg Bauernhof-Projekte, die Vorschulkindern die Lebensmittelherstellung erlebbar machen.
Der direkte Kontakt mit Nutztieren sorgt bei Kindern für nachhaltige Eindrücke und besseres Verständnis für die Erzeugung von Lebensmitteln.
Erstmalig werden in den Landeshaushalt für die Jahre 2023 und 2024 jeweils 50000 Euro für Projekte in Baden-Württemberg eingestellt, bei denen Vorschulkinder Bauernhöfe erleben und die Erzeugung von Lebensmitteln kennenlernen können. In einer Sitzung am 21. Dezember hat der Landtag dem Haushaltsplan der Grünen zugestimmt. Verfügbar sind die Fördermittel im Rahmen des Projekts „Schaffung von Transparenz vom Erzeuger zum Verbraucher bis zur Ladentheke” im Lernort Bauernhof (LoB). Die Mittel können von qualifizierten Betrieben – Haupt- und Nebenerwerb –, die bei den Landjugendverbänden registriert sind, für Bildungsmaßnahmen beantragt werden. Neben der außerschulischen Bildung für Kinder und Jugendliche von 6 bis 27 Jahren sollen bei dem Pilotprojekt ab 2023 nun auch Vorschulkinder vom Programm Lernort Bauernhof profitieren können. Verwaltung und Abrechnung übernehmen die berufständischen Verbände Bund Badischer Landjugend, Landjugend Württemberg-Baden und Bund der Landjugend Württemberg-Hohenzollern. Die Förderung durch das Land Baden-Württemberg schließt Schulungen und Weiterbildungen ein. Termine werden unter www.lob-bw.de veröffentlicht und über die zentrale Koordination LoB mit Sitz an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee kommuniziert.
Kinder sind die Verbraucher von morgen
Eigene Erfahrungen und Wissen seien essentiell,
erklärt Andrea Bogner-Unden, Sprecherin für Weiterbildung der Fraktion
Grüne im Landtag. „Kinder von heute sind die Verbraucher von morgen”,
betont die Abgeordnete. Deshalb sei es wichtig, Kindern bereits im
Vorschulalter das Leben auf Bauernhöfen zu zeigen und zu erklären, wie
Lebensmittel produziert werden. Dies steigere die Wertschätzung und
führe zu einem bewussteren Einkaufen von regionalen und saisonalen
Erzeugnissen. Dadurch würden nun auch die landwirtschaftlichen Betriebe
gestärkt, die letztlich auch noch nachhaltiger und ökologischer
produzieren sollen.
„Es freut mich ganz besonders, dass das Land trotz der angespannten
Haushaltslage Geld für den Lernort Bauernhof bereitstellt. Mit den
100 000 Euro unterstützen wir zum Beispiel den Biolandhof Pröbstle in
Scheer und den Mathislehof in Hinterzarten”, erklärt Andrea
Bogner-Unden. Der Politikerin ist der Lernort Bauernhof ein großes Anliegen, weil das
Wissen über die Lebensmittelerzeugung bei Kindern wie auch in der
Gesellschaft unbedingt erweitert werden müsse. „Wir wollen das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln und für die
Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte schärfen, damit sich der
Einkaufswagen mit mehr regionalen Produkten füllt.”
Kontakt
Alles rund um die Förderung von LoB-Bildungsmaßnahmen über die baden-württembergischen Landjugendverbände findet man auf dem Portal
www.lernort.farm. Für Südbaden ist der Bund Badischer Landjugend zuständig, Tel. 0761/271-33-550 oder E-Mail an lob@laju-suedbaden.de. Qualifizierungen zum LoB-Betrieb werden über die Zentrale Koordination angeboten und laufend unter
www.lob-bw.de veröffentlicht.