Fachversammlung Saatmais zog Bilanz
Gräbling erinnerte an die unproblematische Aussaat des Saatmaises und Entwicklung bis zum Juni 2018. Danach gab es eine negative Wasserbilanz, die selbst auf den besten Böden im Vermehrungsgebiet zu erheblichen Trockenschäden führte und die nur durch eine intensive Beregnung manchmal mehr schlecht als recht reguliert werden konnte. Ende August wurde die Zerstörung von Beregnungsanlagen beklagt, die noch zu zusätzlichen Problemen führte.
Abteilungspräsident Dieter Blaeß vom Regierungspräsidium Freiburg verabschiedete sich von den Maisvermehrern der ZG Karlsruhe und Südgetreide Weisweil, die durch die jeweiligen Vermehrungsfirmen und zahlreiche Vermehrungslandwirte vertreten waren.
Blaeß geht in den nächsten Wochen in den Ruhestand. Er wies auf die große Bedeutung des Saatmaises und an die daran hängenden landwirtschaftlichen Strukturen hin. Des Weiteren forderte er, die Düngeverordnung vernünftig zu handhaben, denn die Nitratgehalte sind in den letzten Jahren teilweise erheblich angestiegen. Die produktionstechnischen Eingriffe und Steuerungsmöglichkeiten müssten verbessert werden. Er wies außerdem darauf hin, dass die Probleme mit dem Maiswurzelbohrer in den Saatmaisgebieten durch angepasste Fruchtfolgen gelöst werden sollten.
Hansjörg Mayer-Ullmann vom LTZ Augustenberg berichtete über die Anerkennungskampagne 2018. Auch er wies auf die durch die Trockenheit und Hitze entstandene Kolbenlosigkeit und Befruchtungsprobleme hin. Der Zeitpunkt der Entfahnung war sehr früh und die Durchführung oft schwierig. Die meisten Vermehrungsflächen wurden zu 63 % für die Firma KWS und zu 32 % für die Firma Farmsaat angebaut. Die Vermehrungsschwerpunkte lagen mit 2673 ha im Gebiet Breisgau-Hochschwarzwald, 500 ha im Gebiet Emmendingen, 51 ha im Gebiet Ortenau und 310 ha im Gebiet Rastatt. Die niedrige Aberkennungsfläche von nur 9,53 ha zeigte, dass trotz des nicht einfachen Anbaujahres eine sehr gute Arbeit von allen Beteiligten geleistet wurde.
Ergänzend berichtete Dr. Andrea Jonitz vom LTZ Augustenberg über sehr gute Qualitätsergebnisse im Vergleich zu den letzten Jahren. Die Untersuchungen ergaben bei Keimfähigkeit, Kalttest, Kornmasse und Feuchte sehr gute Werte.
Eine neue Entwicklung der Beregnungstechnik ist vor allem die Digitalisierung, das heißt, der Beregnungsbedarf wird gezielt auf die Fruchtart mit einer punktgenauen Bewässerung mit geringen Eingangsdrücken und hochwertigen Düsen erhoben. Alle Daten laufen im Internet auf und können automatisch geschaltet werden. Also wird nur so viel beregnet wie nötig. Der Strom kann von Solarzellen geliefert werden.
Eine Akzeptanz der Beregnung in der Bevölkerung ist notwendig. Ein wichtiger Hinweis hierauf sind Ereignisse wie die Zerstörung von Wasserpumpen und Leitungen im letzten Jahr.