Pflanzenbau | 07. Oktober 2020

Erster Nachweis der Samuraiwespe gegen Wanzen

Von LTZ Augustenberg
Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys gilt weltweit als einer der wichtigsten Schädlinge und stellt für den Obst- und Gemüsebau eine massive Bedrohung dar. Jetzt ist erstmals in Deutschland der Nachweis eines natürlichen Gegenspielers gelungen - ein Hoffnungsschimmer für Landwirte.
Das Bild zeigt eine 2 mm kleine Samauraiwespe (Trissolcus japonicus), die das Eigelege einer Marmorierten Baumwanze parasitiert.
In Deutschland macht der aus China eingeschleppte Schädling in den letzten Jahren vor allem in Südbaden und der Bodenseeregion im Obst- und Gemüsebau von sich reden. In Asien halten verschiedene natürliche Gegenspieler die Marmorierte Baumwanze in Schach. Nun hat das Landwirtschaftliche Technologiezentrum Augustenberg (LTZ) im Raum Heidelberg einen dieser Gegenspieler, die Samuraiwespe, gefunden. Damit wurde diese Schlupfwespenart erstmals in Deutschland nachgewiesen. Die Experten des LTZ Augustenberg gehen bei den Funden von einer gemeinsamen Verschleppung der Wanze und ihres Gegenspielers nach Deutschland aus. Strategien, wie die Samuraiwespe in der biologischen Schädlingsbekämpfung eingesetzt werden kann, will das LTZ Augustenberg in einem Forschungsprojekt erarbeiten. Für den Erwerbsanbau verbindet sich mit dem Auftreten der Samuraiwespe die Hoffnung, dass sich der natürliche Gegenspieler der Marmorierten Baumwanze  in Deutschland etabliert und als Nützling im Obst- und Gemüseanbau wirkt.
Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys gilt weltweit als einer der wichtigsten Schädlinge.
 
Die Marmorierte Baumwanze Halyomorpha halys gilt weltweit als einer der wichtigsten Schädlinge und stellt für den Obst- und Gemüsebau eine massive Bedrohung dar. Vermutlich im Jahre 2004 wurde die aus China stammende Marmorierte Baumwanze, die an Blättern und Früchten von über 300 Pflanzenarten aus allen Kulturbereichen saugt, in Europa eingeschleppt. Allein in Südtirol hat die Wanze 2019 im Obst- und Gemüsebau Ernteverluste von über 500 Mio. Euro verursacht. In Deutschland richtete sie in den letzten Jahren vor allem in Südbaden und der Bodenseeregion Schaden im Obst- und Gemüsebau an.