Land und Leute | 06. März 2014

Eisern verhandeln

Von Rita Bolkart
Gerda Pfeffinger und Monika Maier von der Pflegedienstleitung der Sozialstation St. Marien Raumschaft Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) klärten jüngst die Landfrauen vor Ort über Wichtiges rund um die häusliche Pflege auf.
Ganz selbstverständlich werde von den Angehörigen als Laien in vielen Fällen die häusliche Pflege und Betreuung der eigenen Pflegebedürftigen geleistet. Gründlich und überschaubar erläuterte Monika Maier die Leistungsansprüche und die Pflegestufen. Sie erläuterte anhand zahlreicher praktischer Beispiele den Sinn eines Pflegetagebuchs. Und sie forderte die Landfrauen auf, bei der Einstufung der Pflegebedürftigkeit mit dem Medizinischen Dienst (MDK) der entsprechenden Krankenkasse eisern zu verhandeln. „Für das Duschen sind zwei Minuten vorgesehen”, nannte sie ein Beispiel und Gerda Pfeffinger erklärte, damit kämen selbst die Fachkräfte der Sozialstation nicht hin. Eine genaue Dokumentation und eine nachvollziehbare Begründung zum tatsächlichen Zeitaufwand müsse der Medizinische Dienst akzeptieren. „Bleiben Sie eisern”, ermutigte sie die Frauen.
Sofern der wöchentliche Pflegeaufwand mehr als 14 Stunden betrage, erwerben die Pflegenden Rentenansprüche, erklärte sie und wies darauf hin, bei Grenzfällen das Protokoll des MDK gründlich zu prüfen und alle Pflegenden im Antrag aufzuführen. Welche Variante für den Einzelfall sinnvoll ist, dazu beraten die Sozialstation und der Pflegestützpunkt. Reine Geldleistungen sind genauso möglich wie eine Kombination von Laienpflege mit Unterstützung der Sozialstation.
Weitere Themen waren die ergänzenden Leistungen der Pflegeversicherung. Gerda Pfeffinger stellte den Unterschied zwischen den Zusatzleistungen und den verordneten Leistungen, die die Krankenkasse übernimmt, heraus. Viele Fragen und eine lebhafte Diskussion belegten den Gesprächsbedarf zu diesem unübersichtlichen, emotionalen Thema.