Land und Leute | 13. März 2014

Ein Tag der Muße

Von Rita Bolkart
„Mein Leben ist mein Hobby”, bekannte Schwester Teresa Zukic, bekannt auch als „Skateboard-Nonne”. Sie referierte am Landfrauentag des Bezirks Villingen in der frühlingshaft dekorierten Stadthalle St. Georgen (Schwarzwald-Baar-Kreis) zum Thema „Vom befreienden Umgang mit Fehlern”.
Sie halten die Landfrauenvereine im Bezirk Villingen zusammen und haben sich durch ihr langjähriges Engagement verdient gemacht: (v.li.) Lauritta Dieterle, Renate Klausmann, Angelika Thoma, Susanne Schwörer, Anneliese Fleig und Roswitha Wentz.
Getreu dem Pauluswort „In meiner Schwachheit bin ich stark”, plädierte sie für einen offensiven Umgang mit Fehlern. Etwas müsse falsch gelaufen sein, wenn eine Gesellschaft Fehler  unverzeihlich findet, Sünden aber als Kavaliersdelikte abtut. Anhand von zahlreichen Beispielen zeigte sie auf, dass es weitaus klüger ist, aus Fehlern zu lernen, anstatt sie zu stigmatisieren. Als Maßstab zur Fehlerbewertung stellte sie die Liebe zur Gemeinschaft und die zweite Chance den über 700 Frauen vor. Treffe einer dieser Anhaltspunkte zu, dann wären Fehler leicht verzeihbar. Nicht zuletzt profitiere der oder die Verzeihende davon. „Verzeihen Sie, dann sind Sie aus dem Schneider und bleiben seelisch und körperlich gesund”, riet sie ihrem begeisterten Publikum. Sie wünschte den Frauen Mut zur Fehlerfreundlichkeit, die den Weg öffnet für weniger Skandale und eine menschenfreundlichere Gesellschaft. Hanne Dauwalter, LFVS-Vize-Präsidentin, forderte die Landfrauen auf, die Kräfte zu bündeln und sich zu engagieren, damit das Leben im ländlichen Raum „liebenswert und lebenswert” bleibt.   Sie dankte allen, die mit Idealismus und großem Zeiteinsatz das Leben in den Schwarzwalddörfern mitgestalten. Ihr besonderer Dank galt Susanne Schwörer vom Landfrauenverein Pfaffenweiler-Herzogenweiler für ihre unermüdliche und zuverlässige Arbeit im Bezirk.
Renate Schreiber vom St. Georgener Vorstandsteam stellte die gastgebende Landfrauengruppe vor. Mit 35 Helferinnen und jeder Menge leckerer Kuchen und Torten sowie einem herzhaften Imbiss verwöhnten die Landfrauen St. Georgen ihre Bezirkskolleginnen und zauberten eine Wohlfühlstimmung in die Stadthalle. „Wir brauchen einen Tag für die Frauen”, mit diesen Worten hatte die Bezirksvorsitzende Lauritta Dieterle den Landfrauentag eröffnet. Die aktuelle Agrarpolitik könne an anderer Stelle diskutiert werden; sie bestand auf einen Tag der Muße, „damit wir wieder hochfahren können”. Sie stellte den Landfrauen den neu gewählten Bezirksvorstand vor. 
Paul Mäder stellte die  „Feldner Mühle” vor. Bezirkskassiererin Angelika Thoma überreichte für die Einrichtung für Behindertenbetreuung 1200 Euro als Spende. Einen ganz besonderen Gruß richtete Oberstudienrätin Thora Walter an die Versammlung. Die 100-Jährige war einst Lehrerin an der Landwirtschaftsschule und empfahl „ihren Landfrauen”, weiterhin aktiv und hartnäckig zu bleiben und sich den Herausforderungen der Landwirtschaft und der Gesellschaft zu stellen. Gemeinsam mit Ingeborg Weißer, Margarethe Kornhaas und Rosa Jäckle gründete Thora Walter 1951 den ersten Landfrauenverein in Villingen.