Aus arbeitswirtschaftlichen Gründen wurden im Anbau
Hochboxen errichtet, im Altstall existieren weiter Tiefboxen, die von
den Tieren bevorzugt angenommen werden. Sehr gelungen ist der
Warteplatz mit Außenfressplätzen, zu denen die Kühe kontinuierlich
Zugang haben. Das Jungvieh steht auf Tretmist. Lauf- und Fressgänge
werden mit Faltschiebern entmistet.
Durch einen Lichtfirst und Curtains an der erweiterten Giebelseite am
überdachten Warteplatz gelangen Licht und Luft in den Stall, ebenso
durch die Hubfenster an den Traufseiten. Unter dem Vordach des Anbaus
sind Kälberiglus im Außenklima angeordnet. Der Betrieb führt auch
Weidehaltung mit Nachtweide durch. Die Voraussetzungen für eine
Umstellung auf biologische Wirtschaftsweise sind gegeben, zumal ein
hoher Grünlandanteil vorhanden ist.
Das Vorhaben verbindet vorhandene Bausubstanz gut mit einem neuen
Stall. Die Kosten konnten in Grenzen gehalten und im Hinblick auf
das Tierwohl und arbeitswirtschaftliche Vorteile entscheidende
Fortschritte erreicht werden.
Bislang hielt Andreas Mayer 150 Fleischschafe auf zum Teil
extensivem und steilem Grünland im Außenbereich von
Hüfingen-Fürstenberg. Er geht halbtags außerlandwirtschaftlich
arbeiten. Da er die Wertschöpfung optimieren wollte, überlegte er,
teilweise auf Milchschafe der französischen Rasse Lacaune umzusteigen.
Der benachbarte Käsereibetrieb Frombaar hatte bislang Schafkäse aus
Hohenlohe zugekauft. Jetzt verarbeitet er Mayers Milch. Dafür musste
im vorhandenen Schafstall ein Melkstand eingebaut werden. Auch
Technikräume mit Warteplatz mussten geschaffen und die Erschließung mit
Wasser und Strom realisiert werden. Für diese Maßnahmen wurden auf
Basis eines Investitionskonzepts des Landwirtschaftsamts Donaueschingen Zuschüsse nach dem AFP-Programm gewährt.
Seit diesem Jahr produziert Mayer. Es ist geplant, künftig 100 und
mehr Milchschafe zu halten. Für die ertragsarmen Grünlandflächen hält der Betrieb weiterhin über 100 Schafe einer Fleischrasse. Schafmilch
ergibt etwa die doppelte Ausbeute an Käse wie Kuhmilch, erläuterte
Brigitte Batsching von der Käserei Frombaar. Als Jahresleistung pro
Milchschaf werden 300 kg erwartet, der Auszahlungspreis pro Liter
beträgt 1,50 Euro und ist für beide Seiten auskömmlich. Die
Schafmilchprodukte fänden zunehmenden Absatz, erläuterte Brigitte
Batsching, auch bei Allergikern. Die 150 Teilnehmer konnten Schaf-Feta
und verschiedene Hartkäsesorten probieren, deren Qualität hervorragend
ankam.
Jürgen Moser (links) hält jetzt 70 Milchkühe, vorher waren es 42 Stück.
Jürgen Moser, der auch noch eine Biogasanlage mit 147 kWel betreibt,
hält auf den Immenhöfen bei Donaueschingen 70 Milchkühe der Rasse
Fleckvieh. Die zuvor 42 Kühe wurden auf dem Betrieb schon immer auf
Tiefstreu gehalten, zumal der Festmist sinnvoll im angrenzenden
Fermenter der Biogasanlage vergoren werden kann. Auch aus Gründen der
Tiergerechtheit hat Familie Moser auch im neuen, sehr kostengünstigen
Stall die Liegefläche auf Tiefstreubasis beibehalten.