Die wirtschaftliche Stimmung der deutschen Landwirte hat sich laut neuestem Konjunkturbarometer Agrar weiter verschlechtert. Der Grund dafür sind laut dem Deutschen Bauernverband pessimistischere Zukunftserwartungen.
Der aktuelle Index-Wert liegt zwar um 2,2 Punkte über dem des Vorjahreszeitpunktes, bleibt aber deutlich hinter den Dezember-Werten der Jahre 2011 bis 2013 zurück, als in der Spitze 37,2 Punkte erreicht wurden.
Wie aus dem Konjunkturbarometer Agrar des Deutschen Bauernverbandes (DBV) hervorgeht, ist der Index seit der vorangegangenen Erhebung im September von 26,6 Punkten auf 23,2 Punkte im Dezember 2017 gefallen. Der aktuelle Wert liegt um 2,2 Punkte über dem des Vorjahreszeitpunktes, bleibt aber zugleich deutlich hinter den Dezember-Werten der Jahre 2011 bis 2013 zurück, als in der Spitze 37,2 Punkte erreicht wurden.
Trotzdem mehr investieren
Die Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen
Lage ist dem Bauernverband zufolge seit Mitte 2017 nahezu unverändert
geblieben. Die Investitionsbereitschaft der deutschen Landwirte hat
wieder zugenommen, auch wenn das für die kommenden Monate geplante
Investitionsvolumen deutlich unter dem Niveau von vor der Preiskrise
2015/16 liegt. Laut der jüngsten Erhebung wollen 32 Prozent der
Landwirte in den kommenden sechs Monaten investieren; vor einem Jahr
waren es 29 Prozent. Das dabei geplante Investitionsvolumen liegt mit
vier Milliarden (Mrd.) Euro um gut 0,4 Mrd. Euro über dem des
Vorjahreszeitpunktes, erreicht aber nicht das Niveau der Jahre 2013 und
2014 von mehr als 6,0 Mrd. Euro. Von den geplanten Investitionen
entfallen laut DBV 2,1 Mrd. Euro auf Stall und Stalltechnik, gegenüber
dem Vorjahr ein Plus von 0,2 Mrd. Euro. Den gleichen Zuwachs
verzeichnen die vorgesehenen Maschineninvestitionen von 1,0 Mrd. Euro.
Investitionsvorhaben bei erneuerbaren Energien sind nach Angaben des
Bauernverbandes rückläufig.
Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung wird von den Landwirten auf
der Notenskala 1 bis 5 im Durchschnitt mit 3,14 bewertet. Damit sind die
Zukunftserwartungen im Vergleich zum September zurückgegangen.
Maßgeblich dafür ist laut DBV eine erheblich pessimistischere
Einschätzung der Futterbaubetriebe. Die aktuelle wirtschaftliche
Situation wird mit 2,86 deutlich besser beurteilt und ist seit September
unverändert. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den
Betriebsformen. Während Ackerbau- und vor allem Veredlungsbetriebe nach
wie vor eine verschlechterte wirtschaftliche Situation beklagen,
verbesserte sich die Situation der Milchviehbetriebe.
Höhere Preise für Betriebsmittel
Wie der Bauernverband erklärte, ist die
Preisentwicklung der mit Abstand wichtigste Einflussfaktor für die
Beurteilung der Situation in den Betrieben. Insbesondere niedrigere
Erzeugerpreise für Milch und Schweine sowie höhere Betriebsmittelpreise
für Düngemittel, Strom und Treibstoffe wirkten sich negativ auf die
Stimmungslage aus. Ein besonders belastender Einfluss gehe von den
Pachtpreisen aus. Relativ positiv würden dagegen die Rinderpreise und
weiter besonders die Kapitalmarktzinsen und die Leasing-Konditionen
beurteilt.