Die Models sind die Bauen selbst
Unter den Repräsentanten des Agrarbereichs befinden sich auch Vertreter von Genossenschaften. Flankierend zu den Plakaten stellen sich die Landwirte und Genossenschaftsvertreter mit ihren Betrieben per Video vor und geben einen Einblick in ihre tägliche Arbeit. Die Filme werden nach und nach auf Facebook und Instagram präsentiert. Partner der Kampagne sind BLHV und LBV, der Baden-Württembergische Genossenschaftsverband, Land schafft Verbindung (LsV), die Maschinenringe Deutschland, der Maschinenring Tettnang und die Bodenseebauern.
Inzwischen ist der praktische Teil der Initiative angelaufen, in der die Landwirte stellvertretend für den baden-württembergischen Agrarbereich ihr Gesicht und ihre Persönlichkeit auf Plakaten und Bändern zeigen. Sie alle werden von Landwirtschaftsminister Peter Hauk auf ihren Betrieben besucht. Der Auftakt
dazu fand in der Ortenauer Rheinebene in Neuried-Dundenheim statt, bei David Mild, einem jungen Obstbauern im Vollerwerb, mit Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Kirschen, am selben Tag fand noch ein Termin bei der Oberkircher Winzer eG und der ZG Raiffeisen in Bühl statt.
„Wir brauchen für unsere Plakate keine Models, sondern Menschen, die authentisch sind und die zuverlässig und tagtäglich für unsere Lebensmittel ackern”, erläuterte Hauk. Er dankte David Mild für seine Bereitschaft zur Teilnahme. Im Zuge von Corona habe die Aktion mit ihrem Slogan noch eine tiefere Bedeutung bekommen, die bei der Planung im vergangenen Herbst so nicht vorhersehbar war. Die zeitweise erlebten Knappheiten hätten viele Verbraucher zum Nachdenken gebracht, weil der Stellenwert einer verlässlichen, heimischen Nahrungsmittelerzeugung offenbar wurde. „Bei den Konsumenten hat es Klick gemacht”, bestätigte auch Volker Schebesta, Staatssekretär im Kultusministerium und CDU-Landtagsabgeordneter. Die Lücken durch Hamsterkäufe hätten die Abhängigkeit von einer regelmäßigen und hochwertigen Nahrungsmittelversorgung für jedermann sichtbar gemacht.
BLHV-Präsident Werner Räpple verwies auf gute Umsatzzahlen in der Direktvermarktung und sprach sich dafür aus, dass die Kampagne auch in den Städten zur Verbreitung kommen müsste. Auch der Lebensmitteleinzelhandel sollte mit seiner Preispolitik einen stabilisierenden Beitrag leisten. Nur so könnten die bäuerlichen Betriebe in ihrer Diversität erhalten bleiben, die auch eine Voraussetzung sei, um die Vielfalt des Landschaftsbildes weiter hin zu erhalten.