Dickes Lob für die Saatmaiserzeuger
Bei der erreichten Saatgutqualität der Ernte 2016 geizten Hansjörg Mayer-Ullmann und Dr. Andrea Jonitz von der Saatgutanerkennung am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg nicht mit Lob. Lediglich 0,3 Prozent der Flächen mussten demnach aberkannt werden. Die Keimfähigkeit lag bei 96,8 Prozent (Mayer-Ullmann: „ein sehr gutes Ergebnis”). Die ermittelte Selbstbefruchtungsrate lag in 65 Prozent der Fälle zwischen null und zwei Prozent, bei der Fremdbefruchtung lagen 88 Prozent zwischen null und zwei Prozent. Mayer-Ullmann bescheinige den Anbauern eine „super Entfahnung”, obwohl die Bedingungen durch geradezu explosionsartiges Fahnenschieben schwierig gewesen seien. „Unter dem Strich ein sehr, sehr gutes Ergebnis”, fasste Dr. Andrea Jonitz die Qualitätsuntersuchungen zusammen.
Klaus Mastel, Referatsleiter pflanzliche und tierische Erzeugung am Regierungspräsidium Freiburg, verwies auf die „wesentliche Wertschöpfung” von Saatmais für die hiesige Landwirtschaft, in Verbindung mit der Erzeugung von gentechnikfreiem Saatgut. „Deshalb unterstützen wir diese Kultur”, so Mastel. Er machte aber auch auf die Problembereiche Maiswurzelbohrer und Nitrat aufmerksam. Er appellierte an die Anbauer, gegen den Schädling im Konsummaisanbau die Fruchtfolge einzuhalten und die „Umweltanforderungen anzugehen”.
Laut Hansjörg Mayer-Ullmann vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg ist die genannte Vermehrungsfläche fast identisch mit der deutschen: „Nur 16 Hektar Saatmais in Deutschland werden nicht in Baden-Württemberg vermehrt.”
In Baden-Württemberg wiederum findet die Saatmaisvermehrung fast ausschließlich im klimabegünstigten Rheingraben in Südbaden statt: Dem LTZ-Fachmann zufolge wuchsen 2016 rund 72 Prozent des Saatmaises im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, 14 Prozent im Landkreis Emmendingen, neun Prozent im Landkreis Rastatt und drei Prozent im Ortenaukreis. 270 Vermehrer bauten den Saatmais auf 1854 Einzelschlägen an. Die durchschnittliche Schlaggröße betrug 2,03 Hektar, die durchschnittliche Vermehrungsfläche pro Anbauer lag bei 14,9 Hektar.