Deutschland ist weltweit mit am stärksten von Wasserverlust betroffen, ausgelöst durch den Wandel des Klimas. Seit dem Jahr 2000 verliert die Bundesrepublik jährlich rund 2,5 Kubikkilometer Wasser.
Die Auswirkungen des Dürrejahres 2018 sind auch 2023 immer noch nicht ausgeglichen, heißt es in dem Bericht der Bundesregierung. Das Bild zeigt einen Maisbestand in Mittelbaden im August jenes Jahres.
Dies geht aus dem dritten Monitoringbericht zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) der Bundesregierung hervor. Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat ihn am 28. November zusammen mit dem Präsidenten des Umweltbundesamtes (UBA), Dirk Messner, in Berlin vorgestellt. „Die verheerenden Folgen der Klimakrise nehmen in erschreckendem Ausmaß zu”, sagte Lemke. Die Grünen-Politikerin mahnte zu einem stärkeren Engagement bei der Bekämpfung des Klimawandels, verwies aber auch auf die bereits erfolgten Maßnahmen.
Auch schwere Schäden in der Landwirtschaft
So habe die Bundesregierung
mit dem Klimaanpassungsgesetz, der Klimawandelanpassungsstrategie, der
Nationalen Wasserstrategie, dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
und mehreren Förderprogrammen reagiert.
Der fortschreitende Klimawandel verursacht laut Bericht auch schwere
Schäden in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in der Forstwirtschaft.
In der Landwirtschaft komme es wegen einer zunehmenden Wasserknappheit
zu spürbaren Ernteausfällen. Die Auswirkungen des Dürrejahres 2018 seien
auch 2023 immer noch nicht ausgeglichen, heißt es in dem Bericht.
Die anhaltende Trockenheit und der damit einhergehende Schädlingsbefall
setzen außerdem die Wälder stark unter Druck. 2020 starben etwa
zwanzigmal so viele Fichten wie im Mittelwert der Jahre 2010 bis 2019.
Die klimatischen Veränderungen verschieben zudem die agrarphänologischen
Phasen. Beispielsweise blühen heute Winterrapspflanzen rund 18 Tage
früher als im Mittel des Zeitraums 1971 bis 1980; beim Apfel sind es
rund 15 Tage. Wenn nach warmen Frühlingstagen Spätfröste auftreten, kann
das im Obstbau zu großen Schäden führen.
Lufttemperatur seit 1881 um 1,7 °C gestiegen
Laut Monitoringbericht ist die Lufttemperatur
in Deutschland im Flächenmittel der Jahre 1881 bis 2022 statistisch
gesichert um 1,7 °C gestiegen. In den vergangenen 50 Jahren hat sich
dieser Anstieg zudem beschleunigt. Vor 2014 gab es beispielsweise kein
einziges Jahr, in dem die Jahresdurchschnittstemperatur oberhalb von
10 °C lag. Seitdem wurde diese Schwelle schon fünfmal überschritten. Im
Juli 2022 wurde erstmals nördlich des 53. Breitengrades in Hamburg eine
Temperatur von über 40 °C gemessen.
Der DAS-Monitoringbericht wird alle vier Jahre von der Bundesregierung
vorgelegt und informiert über die Klimafolgen und die Anpassung an den
Klimawandel.