Der Wettergott muss immer mitspielen
Gründe hierfür sind unter anderem diverse Aktivitäten rund um das vom Bund geförderte Soja-Netzwerk sowie die seit 2015 mögliche Anrechnung der Kultur als ökologische Vorrangfläche.
Entscheidend für eine gute Wirkung der mechanischen Verfahren sind Einsatzzeitpunkt, Fahrgeschwindigkeit und Witterung. Problematisch sind Wurzelunkräuter sowie diejenigen Unkräuter, welche in der Reihe stehen. In ungünstigen Fällen muss von Hand nachbereinigt werden. Bewährt hat sich generell eine mehrfache Bodenbearbeitung vor der Saat zur Reduzierung des Unkrautdrucks.
Für die chemische Unkrautbekämpfung in Sojabohnen stehen nur sehr wenige Präparate zur Verfügung, siehe Tabelle. Die Palette der zugelassenen Pflanzenschutzmittel hat sich in den letzten Jahren nur unwesentlich verändert. Auch sind nicht für alle Unkrautprobleme entsprechende Herbizidlösungen vorhanden.
Wurzelunkräuter wie Winden- und Distelarten lassen sich in dieser Kultur beispielsweise nicht mit Herbiziden bekämpfen und sollten daher möglichst bereits in der Vorfrucht gründlich beseitigt werden. In den allermeisten Fällen erfolgt die Herbizidbehandlung nach der Saat und vor dem Auflaufen der Sojabohnen.
Insbesondere auf leichten, durchlässigen Böden müssen die Vorauflaufmittel daher zurückhaltend dosiert werden. Zur chemischen Unkrautkontrolle im Vorauflauf stehen derzeit die Präparate Artist, Centium 36 CS, Sencor liquid, Spectrum und Stomp Aqua zur Verfügung. Bis maximal fünf Tage nach der Saat haben sich im Praxisanbau mittlerweile folgende Herbizide und Kombinationen bewährt:
- Artist: 2,0 kg
- Stomp Aqua + Spectrum: 2,0 l + 1,0 l
- Spectrum + Centium 36 CS + Sencor liquid: 0,8 l + 0,25 l + 0,4 l, insbesondere in Nordbaden.
Der Anbau von Sojabohnen hat, vor allem in den zurückliegenden drei Jahren, deutlich zugenommen. Im Gegensatz dazu ist die Auswahl an verfügbaren Herbiziden aber immer noch sehr überschaubar. Sowohl eine mechanische als auch eine chemische Unkrautbekämpfung sind möglich. Sojabohnen sollten auf jeden Fall bis zur Ernte überwiegend unkrautfrei gehalten werden, damit der Anbau auch ertragsmäßig befriedigt.
Eine Bekämpfung von Winden oder Disteln ist in der Kultur nicht möglich, Gleiches gilt für eine eventuell notwendige Vorerntebehandlung stark verunkrauteter Flächen. Aufgrund der im Rheintal vorhandenen Leitverunkrautung mit verschiedenen Hirsearten und weißem Gänsefuß müssen Herbizide zwingend im Vorauflauf mit bodenwirksamen Komponenten durchgeführt werden.
Bleibt zu hoffen, dass während der Saison 2016 die Böden in diesem Anwendungsfenster auch befahrbar sein werden.
Verträglichkeitsprobleme können vor allem bei Starkniederschlägen nach der Behandlung auftreten. Sollten Vorauflaufbehandlungen mangels Befahrbarkeit der Flächen nicht möglich gewesen sein, steht gegen breitblättrige Unkräuter nur noch das Mittel Harmony SX zur Verfügung.