Politik | 23. Februar 2023

Der Union missfällt, wen Özdemir bevorzugt trifft

Von AgE
Eine unausgewogene Auswahl seiner Gesprächspartner hält der agrarpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Albert Stegemann, Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir vor. Vorrang erhielten Verbände aus dem Umwelt- und Naturschutzbereich oder der ökologischen Agrarwirtschaft.
„Schlechte Karten” hätten beim Minister hingegen die konventionelle Lebensmittel- und Agrarwirtschaft, aber auch Forst- und Fischerei- sowie Handwerksverbände. „Minister Özdemir empfängt eher Foodwatch oder Fridays for Future anstatt hart arbeitende Familienbetriebe, die für unser täglich Brot sorgen”, sagte Stegemann zur Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion.
Danach hat sich Özdemir in seiner bisherigen Amtszeit mehr als 60-mal mit Vertretern von Verbänden auf dem Agrar-, Umwelt- und Tierschutzbereich getroffen. Gut die Hälfte davon waren Gespräche mit jeweils einem Interessenverband. Die anderen Treffen fanden mit mehreren Verbänden gleichzeitig statt, etwa im Rahmen der Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) und der Borchert-Kommission.
Tierschützer gefragt
Den Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zufolge traf sich der Minister am häufigsten mit Vertretern vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), der fünf Termine bei Özdemir hatte. Es folgen der Deutsche Bauernverband (DBV) mit vier Einzelunterredungen und der Deutsche Tierschutzbund mit drei.
Auf jeweils zwei Treffen kamen bislang der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), die Gruppierung Land schafft Verbindung (LsV), der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) sowie Bitkom, der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche. Jeweils ein Gespräch führte der Minister mit dem Landvolk Niedersachsen, dem Gesamtverband der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA), dem Deutschen Naturschutzring (DNR), Foodwatch, Fridays for Future, dem Lebensmittelverband Deutschland, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Land sichert Versorgung NRW sowie der Deutschen Stiftung Engagement und Ehrenamt (DSEE).