Land und Leute | 09. Oktober 2014

Der Mensch als Werkzeug der Natur

Von Markus Baschnagel
Große Begeisterung, beeindruckende Erntewägen und Tausende lachende Gesichter – das sind die bleibenden Eindrücke des 53. Kreiserntedankfests der Landjugend im Schwarzwald-Baar-Kreis.
Der erste Preis für den besten Erntewagen ging an die Landjugend Bräunlingen mit ihrem Wetterhahn.
Wieder mal aufs Neue hat die Landjugend mit Kreativität, Teamgeist und Liebe fürs Land tief beeindruckt. Fazit des viertägigen farbenfrohen Spektakels: Das Landleben im Schwarzwald pulsiert, macht Laune und animiert Jung und Alt zum Mitmachen. Die Vorsitzenden der gastgebenden Landjugend Brigach, Elisabeth Fichter und Felix Wentz, freuten sich in St. Georgen über 30 teilnehmende Gruppen und mehr als 10 000 Besucher am großen Festumzug am Sonntag. 
Nachhaltigkeit und Umweltschutz
Passend zum Motto „Der Mensch, das Werkzeug der Natur” präsentierten neun Landjugendgruppen bunte, herrlich hergerichtete Themenwägen. Vom Schweizer Taschenmesser über eine große Gießkanne, einen kleinen Dorfbrunnen bis hin zur drehenden Weltkugel – an Ideen  mangelte es nicht. Mit ihren herrlichen Trachten, sorgfältig geklebten Fußgruppenschildern und frischen Erntekörben setzte jede Landjugend ihre eigene Nuance zum diesjährigen Thema. Den staunenden Besuchern wurde eindrucksvoll vor Augen geführt, wie der Mensch als Werkzeug der Natur jedes Jahr aufs Neue die Rohstoffe der Erde erntet und für ein noch besseres Leben einsetzt. Ins Bewusstsein der Zuschauer riefen die Landjugenden dabei auch die Nachhaltigkeit und den Umweltschutz. Regional und saisonal einkaufen und den
Das Werkzeug der Landjugend Dauchingen schaffte es auf den zweiten Platz.
Landwirt um die Ecke unterstützen  – das war die klare Botschaft der Jugendgruppen.
Beim Festakt freute sich Schirmherr Landrat Sven Hinterseh über das Engagement der Landjugend. Der Schwarzwald könne stolz sein, einen der aktivsten Landjugendverbände in ganz Baden-Württemberg zu haben. Der BLHV-Kreisvorsitzende Bernhard Bolkart betonte  die noch immer große Bedeutung der Landwirtschaft für die hiesige Schwarzwald-Region. Mittlerweile sei ein Landwirt ein echter „Allrounder”. Als Landschaftsgärtner oder Energieproduzent nehme er heutzutage viele wichtige Aufgaben wahr. An die Politik appellierte Bolkart, bei den Subventionen die Kernaufgabe der Landwirte, die Nahrungsmittelproduktion, immer im Blick zu behalten.
Bräunlingen gewinnt
Die Kreisvorsitzenden Benjamin Glunk und Christina Martin sowie der Landesvorsitzende Jörg Hettich zogen enge Parallelen zwischen dem Motto „Der Mensch, das Werkzeug der Natur” und „Die Landjugend, das Werkzeug der Jugendarbeit und des Ehrenamtes”. Mehr denn je sei man auf dem Land auf junge, motivierte und kreative Köpfe angewiesen, um Zukunft zu gestalten. Heute schon an morgen denken und mitmachen, mitreden und
Mit ihrem Schweizer Taschenmesser schaffte es die Landjugend Weiler auf den dritten Platz.
mitentscheiden – das ist ein großes Ziel der Landjugendgruppen im Schwarzwald. Höhepunkt war auch dieses Jahr die Prämierung der Erntewägen. Über zwei Monate bauten, bastelten, klebten, malten und dekorierten die Jugendlichen in mühevoller Kleinarbeit ihren Erntewagen. Am Ende gewann die Landjugend Bräunlingen mit ihrem Wetterhahn den begehrten ersten Preis. Zweiter wurde die Landjugend aus Dauchingen, gefolgt von der Landjugend aus Weiler.
Natürlich durften auch die berühmten Erntedankpartys nicht fehlen. Den Auftakt bildete die Partyband Prof. Alban. Vor allem der Bayrische Abend zog  zahlreiche „fesche Buabn und liabe Madls” ins Festzelt. Mit Dirndl, Lederhosen, Maß und Hendl sangen, lachten und tanzten die Gäste bis spät in die Nacht zur Musik der Alm-Rock-Band „Bassd scho”. Das Handwerkervesper am Montagabend rundete eine gelungene Veranstaltung ab.

Mehr tolle Fotos vom Kreiserntedankfest gibt es auf der BBL-Homepage!