Pflanzenbau | 05. November 2014

Maiswurzelbohrer breitet sich in Baden nicht weiter aus

Von Ganninger-Hauck
Erstmals seit 2008 hatte der Maiswurzelbohrer in dieser Saison keinen Quarantänestatus mehr. Friederike Maass und Hansjörg Imgraben vom Pflanzenschutzdienst des Regierungspräsidiums Freiburg geben einen Überblick über die Entwicklung des Schädlings bis 2014.
Maiswurzelbohrer Diabrotica virgifera virgifera
„Die Anbauer hatten wenig Gelegenheit, auf die neue Regelung zu reagieren”, meint Friederike Maass. Dazu kam die Aufhebung der Quarantäne zu spät. Als sie angekündigt wurde, das war im Februar, standen die Winterungen schon auf den Feldern. Der Körnerhirseanbau, der in den letzten Jahren ausgeweitet worden war, ist 2014 deutlich zurückgegangen, so die Beobachtung der beiden Berater des Freiburger Pflanzenbaureferats.
Befall stagniert
Das Monitoring der Käfer ist jetzt so gut wie abgeschlossen. Bisher wurden 2379 Maiswurzelbohrer im Bezirk Freiburg gefunden. „Die Zahlen bewegen sich in etwa im Bereich des Vorjahrs”, so Hansjörg Imgraben. Sie haben nur geringfügig zugenommen. „Das spiegelt die Witterung wider, da das Vorjahr mit lang anhaltender Kälte und viel Nässe für die Maiswurzelbohrer nicht förderlich war.” Die Zahl der Fallen wurde gegenüber dem Vorjahr gebietsweise etwas reduziert. Ein direkter Vergleich ist dadurch nicht möglich. Das Bundeslandwirtschaftsministerium finanzierte die Messungen, es ist an den Ergebnissen interessiert. Das Monitoring wird auch 2015 fortgesetzt, damit den Landwirten Informationen zur Befallssituation zur Verfügung gestellt werden können. Sie sind abrufbar unter www.ltz-bw.de. Befallsschwerpunkt in Baden-Württemberg ist das Rheintal. Darüber hinaus kam es bislang nur zu Einzelfunden, was die Grafik zeigt. 2014 wurden erstmals wenige einzelne Käfer im Kreis Biberach gefunden. Aus den bisherigen Beobachtungen folgert Imgraben: „Der Maiswurzelbohrer ist sehr präsent. Ohne die empfohlene Fruchtfolge würde er sich massenhaft vermehren.” Als Beispiel verweist er auf aktuelle Entwicklungen in der Steiermark.
Die beste Bekämpfung des Maiswurzelbohrers liege im Einhalten der empfohlenen Fruchtfolge. „Bereits im dritten Jahr Mais hintereinander kann die Zahl der Käfer ansteigen”, so Maass. „Deshalb empfehlen wir einen Fruchtwechsel nach zwei Jahren Mais.”
Schließlich liegt es auch im Interesse der Landwirte selbst, eine Massenvermehrung des Schädlings zu vermeiden. Die „Verordnung über die Nichtanwendung der Verordnung zur Bekämpfung des Westlichen Maiswurzelbohrers” ist seit 26. Februar 2014 in Kraft. Damit ist der Quarantänestatus für den Westlichen Maiswurzelbohrer aufgehoben.