Der Markt für Forstimmobilien in Deutschland ist kleinteilig und intransparent. Dennoch erscheinen Forstimmobilien als Anlage für größere Investoren attraktiv.
Das meint zumindest Savills, ein weltweit tätiger Immobilienmakler mit Hauptsitz in London. Das Unternehmen hat über 30000 Beschäftigte, davon 200 in Deutschland. In einer Analyse des Marktes für Forstimmobilien hierzulande kommt Savills zu der Einschätzung, dass der deutsche Markt für Forstimmobilien Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Ländern habe.
Forst rentiert sich, meint Savills.
Es ist spannend zu lesen, was ein global agierendes Maklerunternehmen von deutschen Waldflächen als Anlageobjekt hält. Ausgangspunkt ist die Feststellung, dass Forstimmobilien wegen der Werthaltigkeit und regelmäßigen Erträgen von durchschnittlich zwei Prozent auch für institutionelle Langfristinvestoren – wie Versicherungen, Pensionsfonds oder Investmentgesellschaften – interessant erscheinen. Nachteilig seien aber in Deutschland die Kleinteiligkeit des Marktes und dessen Intransparenz, wodurch er für institutionelle Investoren schwer zugänglich sei.
Zukünftig könnte die Anlageklasse sich aber entwickeln, meint Savills: Die Zusammenführung kleiner Flächen berge ein großes Konsolidierungspotenzial und könnte Ertrags- sowie Wertsteigerungen mit sich bringen.
In Baden-Württemberg höchstes Preisniveau
Zwischen 2007 und 2014 wurden in Deutschland pro Jahr im Schnitt etwa
22.000 Kauffälle über insgesamt rund 41.000 ha verzeichnet, bei denen 320
Millionen Euro umgesetzt wurden. Im Durchschnitt wechselten pro
Transaktion also nur rund zwei Hektar für durchschnittlich 15.000 Euro
den Eigentümer. Die Werte schwankten um etwa 10 % um den
langjährigen Mittelwert, was für ein sehr konstantes Marktgeschehen
spreche.
Die größten Flächen pro Transaktion wurden 2014 in Brandenburg
gehandelt. Während die Durchschnittsgröße hier bei 5,7 ha lag, wurde in
Baden-Württemberg nur ein Wert von 0,22 ha erreicht, bundesweit der
niedrigste Wert. In Baden-Württemberg gab es 2014 etwa 5700 Kauffälle. Dabei wurden 800
ha verkauft zu einem Durchschnittspreis von 30.100 Euro/ha, berichtet
Savills mit Bezug auf Zahlen des Arbeitskreises der Gutachterausschüsse
in Deutschland.
Baden-Württemberg habe das höchste Preisnviveau aller
Flächenländer. Das sei auf die generell hohen Grundstückspreise, die
dichte Besiedelung, die positiven ökonomischen Rahmenbedingungen sowie
die Tatsache zurückzuführen, dass im Bodenseeraum viel Waldgrund von
Schweizer Investoren gekauft werde.
Größere Flächen seien meist attraktiver für institutionelle Anleger. Gehe man von einer Mindestanlagesumme von einer Million Euro aus, wären
auf baden-württembergische Preisverhältnisse bezogen erst Flächen von
deutlich über 30 Hektar von Interesse.
Langfristiges Wertwachstum
Da sowohl die Waldfläche als auch der Holzvorrat weltweit abnehme,
versprechen Forstimmobilien ein langfristiges Wertwachstum – Grund und
Boden sowie Baumbestand sind gute Wertspeicher. „Die jährliche
Ertragsrendite liegt bereits seit Jahren bei rund 2 %. Kalkuliert man
die Bodenwertsteigerungen mit ein, könnte in den kommenden Jahren eine
Gesamtrendite von mindestens 4 % erzielt werden", meint Savills.
Durch
die Zusammenfügung kleiner Flächen könne neben Ertrags- und
Wertsteigerungen auch die Rendite erhöht werden, was den deutschen
Markt für institutionelle Investoren attraktiv mache.