Denk immer an das Schmieren ...
Überall, wo sich etwas aufeinander oder gegeneinander bewegt, gibt es Lagerstellen, die mit Schmierstoff versorgt werden müssen. Das gilt sowohl für menschliche Gelenke als auch für bewegte Teile in landwirtschaftlichen Maschinen.
Eine andere bedeutende Lagerart sind Gleitlager. Sie sind deutlich robuster, erzeugen jedoch durch die gleitende Bewegung mehr Reibung und Wärme als Wälzlager. Deshalb benötigen sie den Schmierstoff auch zur Kühlung.
Es überrascht nicht, dass Geräteausfälle sehr häufig durch eine mangelhafte Schmierung verursacht werden. Mögliche Gründe sind fehlender, gealterter oder falscher Schmierstoff oder Verunreinigungen des Schmierstoffes, etwa durch Partikel oder Wasser.
Zu den wichtigsten Schmierstoffen gehören die Fette. Es handelt sich dabei um verdickte Schmieröle, die in ihrer Konsistenz optimiert wurden. Gegenüber Ölen besitzen sie den großen Vorteil, dass sie nicht von der Reibstelle ablaufen.
Aus Kostengründen sind in der Landwirtschaft häufig fettgeschmierte Lagerungen mit Schmiernippeln sowie einfache Spalt-Abdichtungen im Einsatz.
Ölschmierungen werden in der Regel in geschlossenen und aufwendig abgedichteten Gehäusen verwendet, beispielsweise in Motor- und Getriebegehäusen.
Schmierstoffe ändern ihre Eigenschaften und altern im Lauf der Zeit. Beispielsweise können Fette durch die Bewegung im Lager aus dem Kontakt verdrängt werden. Die Schmierung wird immer schlechter und das Fett wird zunehmend verunreinigt. Deshalb ist regelmäßiges Nachschmieren oder ein Ölwechsel gemäß der Herstellerempfehlungen erforderlich. Dies ist nach langen Standzeiten zu wiederholen.
Wasser, Korrosion und Schmutz sind Feinde von Lagern. Eine Reinigung mit Wasser, besonders mit Hochdruckreinigern, ist gut gemeint, kann aber dazu führen, dass das Wasser zusammen mit Schmutzpartikeln in das Lagerungssystem eindringt.
Ebenso schädlich ist das ungeschützte Abstellen von Maschinen im Regen. Eindringendes Wasser führt dazu, dass die blanken Stahloberflächen zu rosten beginnen und dass das Lager bei der nächsten Inbetriebnahme unruhig läuft oder sogar ausfällt. Deshalb sollte einer trockenen Reinigung von Ablagerungen der Vorzug gegeben werden. Es ist zumindest ein ausreichender Abstand vom Hochdruckreiniger zu Lagerungen und Abdichtungen einzuhalten. Der Ölwechsel oder das Nachschmieren sollten erst nach einer Reinigung durchgeführt werden.
Ungewöhnliches Warmwerden oder Heißlaufen eines Lagers ist ebenfalls ein Warnsignal. Das Heißlaufen reduziert die Lebensdauer eines Lagers, weil sich der Schmierstoff verflüchtigt oder zerstört wird. Außerdem besteht Entzündungsgefahr.
Hilfreich ist die Einteilung der Schmierstellen nach Schmierfristen, also beispielsweise täglich, wöchentlich oder einmal vor der Saison. Das hängt im konkreten Fall von den abgeleisteten Einsatzstunden und den vom Hersteller empfohlenen Nachschmierintervallen ab. Ein Wartungskalender, kombiniert mit Inspektionslisten aus der Gebrauchsanleitung, dient als Checkliste.