Den Stress vor dem Schlachten reduzieren
- Es bläst ihnen Luft entgegen. Dem Menschen, der nicht denselben Weg geht wie das Tier, entgeht dies oft.
- Die Beleuchtung stimmt nicht. Tiere sträuben sich dagegen, in dunkle Bereiche zu gehen. Auch schrecken sie vor plötzlichem Lichteinfall und vor Lichtreflexionen zurück.
- Sie sehen Personen am Ende des Ganges. Das macht sie stutzig und sie bleiben stehen.
Tiere sind vorsichtig. Sie warten ab, wenn sich etwas Unbekanntes vor ihnen befindet oder sogar bewegt. „Die Tiere sollten am besten einen freien Raum vor sich sehen”, empfiehlt Grandin. Auch ein Vorhang kann verhindern, dass Tiere vor etwas zurückschrecken, aber er darf nicht flattern. Solide Seitenwände verbessern in der Regel das Vorwärtsgehen der Tiere. „Experimentieren Sie”, sagt die Beraterin. „Probieren Sie es erst mit Pappkarton oder Sperrholz aus.” Erst, wenn die Maßnahme wirkt, sollte man sie solide umsetzen. Teure Investitionen sind in der Regel nicht notwendig.
Tiere, die rutschen, werden unruhig. Fallen sie, dann haben sie Schmerzen und gehen nur noch ungern weiter. „Ein rutschfester Boden ist essenziell”, betont Grandin. Es dürfen keine – auch für uns Menschen unscheinbare – Gegenstände auf dem Boden liegen, vor denen die Tiere zurückschrecken. Jedes Mal, wenn sich der Bodenbelag ändert, werden die Tiere unsicher. „Treibt nicht zu viele Tiere auf einmal”, ist ein anderer wichtiger Rat der Tierbeobachterin. Das bringt Unruhe. Auch wenn sie diese Sachen schon lange empfiehlt, so muss sie immer wieder feststellen, dass zu wenig Wert darauf gelegt wird.
Wichtig ist, dass das Personal – sei es bei Transportfirmen oder im Schlachthof – gut ausgebildet ist und das Verhalten der Tiere versteht. Auch Lärm, wie das laute Zuschlagen von Toren oder zischende Geräusche, macht Tiere nervös. „Das plötzliche, laute Zuschlagen ist das Schlimmste”, sagt sie. Heute lassen sich Eisentore durch Tore aus solidem Kunststoff ersetzen.
Damit die Anforderungen nicht nur bei der Kontrolle eingehalten werden, haben viele Schlachtbetriebe in ihren Anlagen Videokameras angebracht, die von Auditoren überwacht werden. Es kommt sehr stark auf den Menschen an, nicht nur auf diejenigen, die direkt am Tier sind, sondern auch auf die Leitung des Schlachthofes, das Management. Manchmal lasse sich das Problem nur lösen, wenn dieses ausgewechselt werde, hält die Verfechterin der Audits fest.