Politik | 03. März 2022

„Den grünen Wandel beschleunigen”

Von AgE
Mit Blick auf Russlands Angriff auf die Ukraine und die Abhängigkeit von russischen Energielieferungen hat sich die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, dafür ausgesprochen, den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben.
Bei der Sitzung des Europaparlaments am Dienstag war auch Volodymyr Zelensky, der Präsident der Ukraine, mit einer Videobotschaft zugeschaltet (Bildschirm), bei der er eindringlich um Unterstützung bat.
„Wir müssen den grünen Wandel beschleunigen”, erklärte von der Leyen am Dienstag bei der Sitzung des Europaparlaments zu den russischen Aggressionen. Jede Kilowattstunde Strom, die Europa aus Sonne, Wind, Wasserkraft oder Biomasse gewinnen könne, werde die Abhängigkeit von russischem Erdgas und anderen Energieeinfuhren verringern. Das sei ein strategisches Investment, betonte die Kommissionspräsidentin.
Erneuerbare Engergien und Wasserstoff
„Wir dürfen uns nicht von einem Lieferanten abhängig machen, der uns unverhohlen bedroht”, unterstrich die CDU-Politikerin. Nach ihren Worten hat sich die EU deshalb erfolgreich an andere Anbieter gewandt. Norwegen erhöhe seine Lieferungen; im Januar hätten die Flüssiggaseinfuhren einen neuen Höchststand erreicht. Zudem würden neue Flüssiggas-Terminals und Verbindungsleitungen errichtet. Langfristig werde es aber die Umstellung auf erneuerbare Energien und Wasserstoff sein, die der EU Unabhängigkeit verschaffen werde.
Den Krieg in der Ukraine bezeichnete von der Leyen als „Stunde der Wahrheit für Europa”. Es handele sich um den Konflikt zwischen „Rechtsstaatlichkeit und dem Recht des Stärkeren, zwischen Demokratien und Autokratien, zwischen einer regelbasierten Ordnung und einer Welt der blanken Aggression”. Nach Einschätzung der Kommissionspräsidentin wird die Reaktion auf das Vorgehen Russlands „die Zukunft der Weltordnung bestimmen”. „Wir müssen die Kraft zeigen, die in unseren Demokratien steckt”, forderte von der Leyen. Sie geht davon aus, dass die Sanktionen Russland hart treffen werden. Die „beispiellosen Maßnahmen” der EU und ihrer Partner seien eine Reaktion auf eine beispiellose Aggression Russlands.
Auch Parlamentspräsidentin Roberta Metsola erklärte, Europa dürfe nicht länger abhängig von russischem Gas bleiben. Die Bemühungen zur Diversifizierung der Energieversorgung müssten verdoppelt werden, um die Versorgungssicherheit zu verbessern. Metsola machte zudem deutlich, dass Europa nicht länger vorgeben könne, mit Geld aus dem Kreml seien keine Verpflichtungen verbunden.