Den Boden abkochen
Ab 2017 wurde in den Versuchen die Bedämpfungsfläche verkleinert. Vor dem Setzen der Erdbeerpflanzen erhielten lediglich die Dämme eine Dampfbehandlung. Im Folgenden stellte sich heraus, dass Regenwürmer aus dem Raum zwischen den Reihen wieder in die Dämme einwanderten. Die Dammbehandlung selbst führte zu den bereits genannten Erträgen. Um den Boden in mehr als sechs Zentimeter Tiefe auf über 90 °C zu erhitzen, wurde Dampf mit 220 °C eingesetzt. Temperaturen darüber machen das Verfahren zu teuer. Die Versuche zeigten auch, dass die Dämme nach dem Bedampfungsvorgang mit Injektorlanzen und Haube nochmals aufgedämmt werden mussten, erst danach konnten der Tropfschlauch und die Folie darauf verlegt werden.
Viel Hoffnung setzt Arno Fried jetzt auf ein abgeändertes Verfahren, bei dem die Injektorlanzen die vorher auf dem Damm verlegte Folie durchstechen: Die Versuchseinheit von 2018 bestand aus einem Tragegestell von fünf Metern Länge mit 15 Lanzenpaaren, die den Dampf rund acht Zentimeter tief in den Boden leiteten. Das Tragegestell selbst wurde am Frontlader eines Schleppers angebracht. Der Dampf stammte von einem Dampferzeuger, der per Anhänger mitgeführt wurde. Entsprechend der Leistungsfähigkeit der Dampferzeugung nimmt die Bodenbedampfung durch die 15 Lanzenpaare drei bis 15 Minuten je Vorgang in Anspruch. Bei der Weiterfahrt sorgt eine zusätzliche Planenschleppe dafür, dass die Wärme im Damm nicht vorschnell entweicht. In der kommenden Saison will Arno Fried größere Dampferzeuger und längere Lanzenträger einsetzen, um die Flächenleistung zu erhöhen. Der künftige Dampfkessel soll eine Leistung von 500 kg Dampf pro Stunde haben, bisher waren es 200. Die Bodentemperatur will er nicht reduzieren. Nach seinen Erfahrungen wäre sonst die Bodenmüdigkeit nicht beseitigt.
Entsprechend der alten Ganzflächen-Methode per Abdeckfolie würde er bis zu 20 Tonnen Dampf je ha benötigen oder sieben Liter Heizöl je m2. Fried hofft, deutlich unter 3,5 Litern Heizöl pro Damm-Quadratmeter zu bleiben, was neben ökonomischen auch weitere ökologische Vorzüge hätte.