Politik | 25. April 2024

DBV: Zukunftsprogramm ist Rückbauprogramm

Von red/DBV
Der Deutsche Bauernverband (DBV) bezeichnet in einer Stellungnahme die Diskussionsgrundlage des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft für ein „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz” als Affront gegenüber der Landwirtschaft.
Bauernpräsident Joachim Rukwied kritisiert die Vorschläge in aller Deutlichkeit: „Dieses Programm ist alles andere als ein Schritt in die Zukunft. Im Gegenteil: Es ist ein Rückbauprogramm für die deutsche Landwirtschaft und für deren Produktivität. Wir Landwirte in Deutschland stehen für einen verantwortungsbewussten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln nach dem Prinzip ‚So viel wie nötig – so wenig wie möglich‘”. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln diene der Erzeugung hochwertiger Nahrungsmittel und der Absicherung von Ernten – sowohl im ökologischen als auch im klassischen Anbau. Der Schutz der Kulturen vor Schädlingen und Krankheiten diene dem Verbraucherschutz und sei kein Selbstzweck.
Eine pauschale Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln ist laut DBV weder fachlich gerechtfertigt noch praktisch umsetzbar. So ein Programm gefährde im schlimmsten Fall die Versorgungssicherheit Deutschlands. Dieses Programm würde zum Ende des Anbaus mancher Kulturen führen und damit zur Verlagerung der Produktion ins Ausland und zu einer erhöhten Importabhängigkeit. Außerdem stehe der Vorschlag im eklatanten Widerspruch zu den Zusagen der Bundesregierung sowie der EU-Kommission, die Landwirte zu entlasten und zusätzliche Wettbewerbsnachteile zu vermeiden. Mit den Vorschlägen des BMEL würde der Strukturwandel weiter beschleunigt. „Das alles ist schlichtweg inakzeptabel”, so Bauernpräsident Joachim Rukwied.