Corona kurbelte Apfel-Umsätze an
211000 Tonnen Obst haben die genossenschaftlichen Erzeugermärkte 2020 vermarktet: Das waren knapp 13 % weniger als im Jahr zuvor. Mengenrückgänge von rund 12 % verzeichnet die genossenschaftliche Gemüsewirtschaft. Insgesamt wurden 83000 Tonnen zur Vermarktung angeliefert, knapp 12 % weniger als ein Jahr zuvor.
Die Obstumsätze lagen bei 206 Mio. Euro, ein Plus von 16 %. Gemüse erzielte einen Umsatz von 251 Mio., ein Minus von 0,9 %. Zwölf Genossenschaften sind im Bereich Obst und Gemüse tätig.
Die Mengenrückgänge bei Obst sind insbesondere den Äpfeln geschuldet: Rund 30000 Tonnen oder 14 % Äpfel wurden weniger vermarktet. Allerdings war 2019 ein überdurchschnittlich starkes Apfeljahr.
Dass Umsatzsteigerungen erzielt werden konnten, lag an zum Teil deutlich höheren Erlösen, vor allem bei Erdbeeren und Äpfeln. Vor allem letztere waren in der Corona-Krise stark gefragt. Im Zuge dessen stiegen die durchschnittlichen Verkaufserlöse im Vergleich zum extrem schlechten Vorjahr um 44 % auf 0,60 Euro/kg. Mit gut 107 Mio. Euro lag der Umsatz durch Äpfel um 23 % höher als im Jahr zuvor. Die baden-württembergische Apfelernte 2019 war mit rund 400000 Tonnen gut – die Vermarktung lief ohne Engpässe.
Durchschnittlich 3,06 Euro/kg erzielten die Erzeugermärkte für Erdbeeren, das waren 10 % mehr als im Jahr vor. Insgesamt vermarkteten sie knapp 8000 Tonnen, 5 % weniger als 2019. Dank höherer Preise stieg der Umsatz um 5 % auf 24,4 Mio. Euro.
Bei den Zwetschgen sank die Vermarktungsmenge frostbedingt um 26 % auf rund 8800 Tonnen. Der Umsatz reduzierte sich um 6 % auf 8,95 Mio. Euro. Die Zwetschgenproduktion werde in den nächsten Jahren abnehmen.
Die Spargelsaison startete ungewöhnlich früh, wobei die Vermarktung durch die Corona-Pandemie stark eingeschränkt wurde. Mit 4700 Tonnen lag die Absatzmenge auf historisch niedrigem Niveau und 14 % unter dem Vorjahr. Konzepte zum Umgang mit der Pandemie lagen in dieser frühen Phase noch nicht vor. Manche Felder wurden nicht beerntet, weil Arbeitskräfte fehlten. Darüber hinaus fiel die Gastronomie als Abnehmer weg. Die Wertschätzung für den regionalen Spargel spiegelte sich in gestiegenen Erlösen wider: Der durchschnittliche Kilopreis lag 2020 bei 5,33 Euro (Vorjahr 4,62 Euro). Mit 25,2 Mio. Euro lag der Umsatz 1 % unter dem Vorjahr.
Corona schlug sich auf die gesamte Saison nieder. Denn manche Erzeuger hätten auch bei der Aussaat verhalten agiert beziehungsweise nicht ausreichend Helfer dafür gehabt. Bei den Salaten war coronabedingt der Rückgang mit 30 % auf 9,8 Mio. Stück und beim Umsatz mit 20 % auf 8,7 Mio. Euro deutlich.