In Deutschland ist in den vergangenen 20 Jahren Wasser in der Menge des Bodensees verlorengegangen. Dabei gehört Deutschland, hier insbesondere Bayern und Baden-Württemberg, zu den Regionen mit den weltweit stärksten Wasserverlusten.
Mehr als die Hälfte des menschlichen Wasserverbrauchs wird mit Grundwasser gedeckt.
Das geht aus einem noch nicht veröffentlichten Bericht der US-Weltraumbehörde (NASA) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hervor, für den Forscher Gravitationssignale der 2002 gestarteten GRACE-Satelliten ausgewertet haben.
Das Grundwasser stand auch beim diesjährigen Weltwassertag am 22. März im Fokus, der unter dem Motto „Grundwasser: Making the Invisible Visible” – „Unser Grundwasser: der unsichtbare Schatz” stand. Seit 1992 erinnern die Vereinten Nationen (UN) jedes Jahr mit diesem Tag an die Besonderheiten von Wasser. UN-Generalsekretär António Guterres mahnte, Wasser könne eine Quelle von Konflikten, aber auch von Zusammenarbeit sein. Er hält Kooperationen für wichtig, um einen besseren Umgang mit allen Wasserquellen zu gewährleisten. „Wir müssen unsere Erkundung, Überwachung und Analyse der Grundwasserressourcen verbessern, um sie zu schützen und besser zu bewirtschaften und die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen”, forderte Guterres.
Die parlamentarische Staatssekretärin vom Bundesumweltministerium, Bettina Hoffmann, betonte beim Runden Tisch zur Spurenstoffstrategie des Bundes, es sei aktiver Umwelt- und Gesundheitsschutz, Grundwasser sauber und verfügbar zu halten. Grundwasser sei in der Vergangenheit als etwas Selbstverständliches angesehen worden. Die Erderhitzung mit immer öfter lang anhaltenden Trockenperioden senke aber den Grundwasserspiegel an vielen Orten Deutschlands ab.
Pro Tag und Kopf 128 Liter
Dem Statistischen Bundesamt (Destatis) zufolge
nutzt jeder Bundesbürger im Schnitt 128 Liter Wasser pro Tag. Mehr als
die Hälfte davon wird mit Grundwasser gedeckt. So wurden 2019 von den
öffentlichen Wasserversorgungsunternehmen insgesamt rund 3,3Milliarden
Kubikmeter Wasser dem Grundwasser entnommen, das entsprach einem Anteil
von 62 Prozent.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) berichtete unter Verweis auf Destatis-Daten, dass nur 1,3Prozent des Wasserverbrauchs auf
landwirtschaftliche Zwecke entfalle. Lediglich 506500 Hektar oder 3,1
Prozent der Agrarflächen würden bewässert. Das Statistische Landesamt
Baden-Württemberg teilte mit, dass im Südwesten rund 70 Prozent des
benötigten Trinkwassers aus Grundwasservorkommen und etwa 30 Prozent aus
Oberflächenwasserquellen stamme. Landwirtschaftliche Betriebe und
Beregnungsverbände nutzten überwiegend eigene Brunnen für die
Bewässerung der Flächen.