Boden wurde nicht überall teurer
Insgesamt wechselten 114369 ha den Besitzer; das waren 5429 ha beziehungsweise 5,0 % mehr als im Vorjahr, in dem die Bodenmobilität ebenfalls zugenommen hatte. Maßgeblich für die höheren Verkaufszahlen war die Entwicklung in Ostdeutschland, wo die veräußerte Fläche gegenüber 2014 um 8,4 % auf 75207 ha wuchs. In den alten Bundesländern nahm sie dagegen leicht ab, nämlich um 0,4 % auf 39161 ha. Nicht erfasst sind hierbei Eigentümerwechsel im Garten- und Weinbau, weil diese im Unterschied zur landwirtschaftlich genutzten Fläche (LF) nicht zur Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung (FdlN) zählen.
Bezogen auf die einzelnen Bundesländer reichten die von Destatis ermittelten Durchschnittspreise für Agrarböden im Jahr 2015 von 9972 Euro/ha im Saarland bis 47358 Euro/ha in Bayern. Die nach der Ertragsmesszahl (EMZ) besten Böden wurden 2015 den Wiesbadener Statistikern zufolge erneut in Sachsen-Anhalt veräußert; deren Wert belief sich dort auf durchschnittlich 61,0 Punkte. Trotzdem lag dort der durchschnittliche Kaufpreis mit 15 283 Euro/ha im Bundesvergleich bestenfalls im Mittelfeld. Mit eher schwachen 38,8 Bodenpunkten im Schnitt wechselte in Mecklenburg-Vorpommern das Land den Besitzer; der dabei erzielte Verkaufswert lag mit 20 107 Euro aber dennoch etwas über dem Bundesmittel.
Eine im Vorjahresvergleich nahezu unveränderte Bodenqualität von 49,1 Punkten auf der EMZ-Skala wurde in Baden-Württemberg den Käufern offeriert, die dabei im Schnitt eine Preissteigerung von 7,3 % auf 24698 Euro/ha akzeptierten. Mit Ausnahme des Regierungsbezirks Freiburg mussten die Erwerber überall sonst tiefer in die Tasche greifen. Am stärksten verteuerte sich dabei die FdlN im Raum Tübingen mit einem Plus von 7,6 % auf 27 519 Euro/ha. Die höchsten Erlöse ließen sich jedoch in Baden-Württemberg beim Verkauf von landwirtschaftlichem Boden im Regierungsbezirk Stuttgart mit 27706 Euro/ha erzielen.
Im Vergleich zu Nordrhein-Westfalen war das fast noch „ein Schnäppchen”, denn im bevölkerungsreichsten Bundesland lag der Durchschnittspreis bei 38720 Euro/ha.
In Niedersachsen nahm der Verkauf landwirtschaftlicher Produktionsfläche gegenüber 2014 um 7,5 % auf 12 747 ha zu. Die dabei gezahlten Preise lagen im Schnitt bei 30713 Euro/ha und damit um 6,4 % über dem Vorjahresniveau, nachdem sie 2014 um 14,6 % gestiegen waren. Damit landete Niedersachsen im Preisranking für Agrarböden nach Bayern und Nordrhein-Westfalen erneut auf dem dritten Platz.
Am günstigsten war Agrarland im vergangenen Jahr in Thüringen und im Saarland zu erstehen. Dabei erfuhr der Boden in Thüringen bei Eigentümerwechsel gegenüber dem Vorjahr eine Wertsteigerung von 10,8 % auf 10450 Euro/ha im Schnitt. Das reichte aus, um die rote Laterne im Ranking an das Saarland abzugeben. Dort erlösten die Verkäufer im Mittel für den Hektar FdlN 9972 Euro; das waren 0,9 % weniger als 2014.