Blinde Passagiere in saugenden Insekten
Was erstere betrifft, gibt es in Abhängigkeit von den gefallenen Regenmengen große regionale Unterschiede, was den Infektionsdruck betrifft. Nach dem Auflaufen des Wintergetreides sollten die Warndiensthinweise beachtet und die Bestände auf Blattläuse kontrolliert werden.
Oft ist in diesem Jahr das Ausfallgetreide aufgrund der Trockenheit erst sehr spät aufgelaufen. Zudem hat die Maisernte früher begonnen und die Gräser an den Feldrändern und Böschungen waren vertrocknet.
Neben vielen synthetischen Pyrethroiden steht für ein Resistenzmanagement mit Teppeki nur ein Mittel aus einer anderen Wirkstoffklasse zur Verfügung siehe Tabelle. Teppeki wird mit dem Wasserstrom in der Pflanze verteilt. Somit werden auch versteckt sitzende Blattläuse erfasst. Damit genügend Wirkstoff aufgenommen wird, sollten die Pflanzen jedoch schon weiter entwickelt sein und genügend Blattmasse haben.
Routinebehandlungen in Tankmischungen mit anderen Pflanzenschutzmitteln können wegen der begrenzten Wirkungsdauer der Insektizide im Feld ohne Wirkung bleiben und fördern das Auftreten von resistenten Blattläusen.
Die Gersten-, Weizen- und Getreidemosaikviren werden von Bodenpilzen übertragen. Hier hilft nur Vorbeugung: weite Fruchtfolgen, insbesondere auf schweren Böden, möglichst späte Saat und Anbau möglichst resistenter Sorten.
Was die Wintergerste betrifft, sind die gegen Typ 1 der Mosaikviren resistenten Sorten beispielsweise Bordeaux, California, SU Celly sowie Esprit. SY Galileoo und Teuto können, insbesondere im Norden Baden-Württembergs, durch den sogenannten Typ 2 befallen werden. Dieser breitet sich langsam weiter aus. Er ist weniger aggressiv und verursacht keine so großen Ertragsausfälle. Wenn Pflanzen einer der gegen Typ 1 resistenten Sorten beim letzten Anbau auf der Fläche Symptome gezeigt haben, sollte in diesem Jahr eine Sorte mit Resistenz auch gegen den Typ 2 wie Valerie und SU Midnight gewählt werden. Weitere Infos können auf www.ltz-bw.de > Arbeitsfelder > Sorten eingesehen werden. Alle empfohlenen zwei- und mehrzeiligen Wintergerstensorten sind resistent gegen Typ 1.