Betrieb und Wirtschaft | 04. Februar 2021

Biomilchmarkt im Lot

Von Agra-Europe
Die Erzeugerpreise für Biomilch sind nach moderaten Rückgängen 2018 und 2019 im vergangen Jahr wieder um 0,7 Cent auf 48,3 Cent pro Kilogramm gestiegen.
Der bisherige Höchstpreis wurde 2017 mit 49,1 Cent/kg erreicht (4,0 % Fett, 3,4 % Eiweiß, einschließlich Nachzahlungen, deren Werte für 2020 geschätzt wurden).  Laut Bioland haben die gute Absatzentwicklung von Biomilchprodukten und eine weniger stark zunehmende Erzeugung das Preisplus begünstigt. Nach Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) nahm die Anlieferung von ökologisch erzeugter Kuhmilch an die Molkereien in Deutschland von Januar bis November 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,2 % auf 1,13 Mio t zu. Die gesamte Jahresmenge dürfte laut Bioland bei rund 1,2 Mio t liegen und es damit auf einen Anteil von 3,9 % an der Gesamtanlieferung gebracht haben. Im Jahr 2019 war die erfasste Menge an Biomilch noch um 6 % und 2018  um 19 % gestiegen. Auch in den Nachbarländern seien die Zuwächse bei der angedienten Biomilch teils deutlich kleiner als in den Vorjahren ausgefallen.
Die Verbraucher griffen im vergangenen Jahr vermehrt zu Biomilch.

Der Absatz von Biomilcherzeugnissen wuchs 2020 teils im zweistelligen Prozentbereich.   Die Nachfrage sei gut gewesen, vor allem bei Produkten wie H-Milch, Quark oder  Käsesorten, die in  Läden des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) neu gelistet worden seien. Der Rohstoff Biomilch sei deshalb eher knapp, zumal die Molkereien nur behutsam Anlieferungszusagen für neue Betriebe geben würden.  Das nun wieder erhöhte Niveau der Ökomilchpreise sollte laut Bioland 2021 Bestand haben. 
Der Preisabstand zu konventioneller Erzeugung hätte sich nach diesen vorläufigen Daten von 13,9 Cent (2019) auf  15,4 Cent/kg (2020) vergrößert.