Bio-Branche will auch Fairness
Es dürften kein Einkauf und auch kein Verkauf unter Erzeugerpreisen erfolgen, erklärte Gerber. Um dies zu kontrollieren, müsse eine Preisbeobachtungsstelle eingerichtet werden. Zudem sollte eine Ombudsstelle geschaffen werden, wo unlautere Handelspraktiken gemeldet werden könnten. Die Geschäftsführerin des Bundesverbandes für Naturkost Naturwaren, Kathrin Jäckel, hofft auf mehr Fairness und Wertschätzung in der Wertschöpfungskette. Das derzeitige Modell habe nichts mit Partnerschaft zu tun, da Landwirte und Handel nicht auf Augenhöhe verhandelten.
Marita Wiggerthale von Oxfam Deutschland hält es für wichtig, dass es konkrete Verbote von Handelspraktiken gibt, so wie sie jetzt im Gesetzentwurf festgeschrieben seien, auch wenn die Liste vieles nicht erfasse. Notwendig sei eine Generalklausel für die Prüfung von Handelspraktiken, analog zum Gesetz gegen Wettbewerbsbeschränkungen, forderte Wiggerthale. Es sei nicht machbar, alle Arten von unfairen Handelspraktiken zu erfassen, da der Handel hier teilweise sehr viel Kreativität an den Tag lege.