Land und Leute | 20. Oktober 2016

Bester Hofkäse kommt vom See

Von der BBZ-Redaktion
Das Bodensee-Hinterland scheint ein guter Ort für Käse zu sein: Erneut ging der Sieg bei der „Großen Käseprüfung” des Verbandes für handwerkliche Milchverarbeitung an den See, dieses Mal an die Hofgemeinschaft Heggelbach. Verliehen wurde der Preis beim Genussgipfel in Überlingen.
Die Hofgemeinschaft Heggelbach in Herdwangen erreichte Platz 1 und damit die „Käseharfe in Gold” für den Kuhmilch-Weichkäse „Heggelbacher Camembert”.    Hofkäser Stephan Ryffel, der seit 2015 mit seiner Frau Claudia die Hofkäserei in Heggelbach betreibt, hat laut VHM als erster Teilnehmer in der Geschichte der VHM-Käseprüfungen zum dritten Mal die Käseharfe in Gold gewonnen. 2015 hatte der Lehenhof in Deggenhausertal den Wettbewerb gewonnen. Überreicht wurde der Siegerpokal am Samstag vergangener Woche auf dem Regionalmarkt im Kursaal Überlingen anlässlich des Genussgipfels Baden-Württemberg. „Ein wirklich passender Ort”, betonte VHM-Geschäftsführer Marc Albrecht-Seidel. In diesem Jahr waren  insgesamt 123 handwerklich hergestellte Käse bei einer Publikumsprüfung bewertet und von einer Fachjury getestet worden.
Hofkäser Stephan Ryffel und seine Frau Claudia (vorne in den blauen T-Shirts) nahmen in Überlingen den Preis entgegen; es gratulierten (von links) BLHV-Vizepräsident Franz Käppeler, VHM-Geschäftsführer Marc Albrecht-Seidel und die letztjährige Gewinnerin Julia Prosch vom Lehenhof in Deggenhausertal.
Die Käserei Monte Ziego in Teningen wurde als weiterer Betrieb in Südbaden bei dem Wettbewerb mit drei Käse-Spezialitäten (Ziegenkräuterquark, Ziegenfrischkäse mit Tomate-Knoblauch und Ziegenfrischkäse Natur) in die Riege der 25 besten Käse gewählt. Zwei weitere Auszeichnungen gab es im Rahmen des Genussgipfels: Woldemar Mammel aus Lauterach im Alb-Donau-Kreis und Familie Sabine und Karl-Josef Fuchs aus Münstertal–Spielweg wurden von Landwirtschaftsminister Peter Hauk als die neuen Genussbotschafter Baden-Württemberg ausgezeichnet. Die Preisträger stehen für Hauk mit ihrem Können und Fleiß für die baden-württembergische Lebensmittelkultur. Mammel ist durch seine Bemühungen für die Inwertsetzung der traditionellen Linsensorten bekannt. Die Familie Fuchs habe frühzeitig erkannt, dass nur mit einer intakten, vielfältigen Natur- und Kulturlandschaft eine Lebensmittelkultur möglich ist, die Genuss und regionale Wertschöpfung erfolgreich verbindet, lobte Hauk. Das kulinarische Angebot des Romantikhotels Spielweg spiegle die Verantwortung für die Region durch die Gestaltung des gastronomischen Angebots. Seit 1995 wird eine eigene Käserei betrieben. Der zum vierten Mal veranstaltete Genussgipfel soll dem Dialog zu einer zukunftsfähigen Lebensmittelkultur im Spannungsfeld von Genuss, Verantwortung und Wirtschaftlichkeit dienen. Baden-Württemberg will als Genießerland diesen Dialog unterstützen.