Bei der Bekämpfung der Borkenkäfer nicht nachlassen
Die Forstliche Versuchsanstalt warnt eindringlich: Vielerorts weisen Tannen, Lärchen und Douglasien deutliche Trockenschäden und/oder Insektenbefall auf. Auch wenn zurzeit niedrige Temperaturen vorherrschen, ist dies kein Grund zur Entwarnung. Es lauern viele Schadkäfer im Wald, und bei den nächsten vier Wochen Hitze wird es kein Halten mehr geben. Deshalb muss befallenes Holz weiterhin mit Hochdruck aus dem Wald geschafft werden. Wie man zielgerichtet gegen die Schädlinge vorgeht, zeigt die Grafik.
Durch Trockenheit und Hitze geschwächte Tannen sind für einen Befall prädisponiert. Dies gilt insbesondere auch dort, wo ältere Tannen intensiv von chronisch vitalitätsmindernden Misteln zum Teil erheblich befallen sind. Durch die Ausbildung von zwei Generationen und Geschwisterbruten können auch hier Massenvermehrungen entstehen. Unter diesen Umständen geht jetzt auch von befallenen Tannen ein hohes Infektionsrisiko für umliegende Bestände aus. Ausgehend vom Einzelbaum können beim Befall mit dem Kleinen oder auch dem Krummzähnigen Tannenborkenkäfer in unmittelbarer Nähe Käfernester mit weiteren befallenen Tannen entstehen. Deshalb ist unbedingt auch bei der Tanne analog zur Baumart Fichte vorzugehen. Aktuell werden immer noch neue rot zeichnende Tannen entdeckt.
Frischer Stehendbefall durch den Kupferstecher ist kaum erkennbar. Daher ist es umso notwendiger, liegendes bruttaugliches Material wie frische Fichtenkronen, Resthölzer und Reisigmatten auf Kupferstecherbefall hin zu kontrollieren und bei Befall unverzüglich unschädlich zu machen. Dies erfolgt durch Hacken und/oder Abfahren.
Durch den konsequenten Entzug von Brutmaterial und die Abschöpfung der Käferpopulation werden die lokalen Käferdichten so weit herabgesetzt, dass kein Stehendbefallspotenzial mehr gegeben ist. Hierfür muss vor allem die Zeit bis zum befallsrelevanten Schwärmbeginn der Käfer ab etwa Mitte April intensiv genutzt und in der Folge konsequent weiter bekämpft werden. Es gelten dieselben Handlungsempfehlungen wie beim Buchdrucker. Folgende Aspekte gelten ganz besonders beim Kupferstecher-Management:
- Als befallen erkennbare Fichten (Rotfärbung) schnellstmöglich einschlagen – auch wenn nur die Spitze oder ein Teil der Krone verfärbt ist –, um einen Ausflug der Käfer zu verhindern.
- Kronen und Astmaterial hacken, mulchen oder verbrennen.
- Nach maschineller Aufarbeitung und Einbau von Astmaterial in die Rückegasse sollte dieses in Anbetracht der kurzen Zeit bis zum Schwärmbeginn 2019 und des hohen Aufwandes für eine Befallskontrolle schnellstmöglich durch Mulchen unschädlich gemacht werden.
- Noch in den Beständen liegende Resthölzer aus dem Herbst- und Wintereinschlag 2018 – befallen und unbefallen – stellen eine erhebliche Gefahr dar. Durch Hacken oder Verbrennen werden dieser noch nutzbare Brutraum und die dort überwinternden Käfer unschädlich gemacht.
-
Geschwächte, jüngere Fichtenbestände, vor allen auf trockenen Standorten, sind besonders anfällig.