Bei den Akkusägen hat sich einiges getan
In allen Einsatzgebieten aber, die weniger als 2 kW erfordern, kann der Energievorrat eines Hochleistungsakkus einen ähnlichen Arbeitsrhythmus ermöglichen wie der Tankinhalt einer Standard-Motorsäge. Statt aufzutanken wird ein anderer, geladener Akku in den Halteschacht der 36-Volt-Elektrosäge geschoben. Die namhaften Motorsägenhersteller bieten Schnelllader in unterschiedlichen Stärkeklassen an. In der leistungsfähigsten ist die Ladezeit für einen Akku kürzer als die Entladung eines Akkus durch den Sägeeinsatz. Das bedeutet: Mit zwei Akkus und einer entsprechenden Auflademöglichkeit wird der Dauereinsatz einer Akku-Säge möglich. Die Hersteller bieten aber auch Haltegürtel an, damit der Säger fertig geladene Akkus griffbereit bei sich tragen kann. Die Alternative dazu sind rückentragbare Lithium-Ionen-Akkus von fünf bis acht Kilo Gewicht und einer Spitzenkapazität von 562 Wh (Wattstunden) bis 1150 Wh. So viel Ausrüstung kann stören, zum Beispiel im Jungholz beim Durchforsten oder beim Obstschnitt. Umständlich ist auch das notwendige Übertragungskabel vom Rücken zur Säge.
Praktischer sind die kleineren Akkus zum Einschieben in den Aufnahmeschacht der Säge, sie kommen aber derzeit auf höchstens 340 Wh pro Stück. Nach Angaben von Stihl können mit dem Akkusägen-Modell 160 C bei 10×10 cm starken Fichtenbalken 150 Schnitte durchgeführt werden. Die Angaben beziehen sich noch auf einen Akku mit 160 Wh. Inzwischen passen Akkus mit 300 Wh in den Schacht. Nach Angaben von Husqvarna reicht ein solcher Energievorrat für 60 bis 70 Minuten Rundholzschneiden. Die leistungsfähigsten Schnelllader mit aktiver Akkukühlung brauchen für den Volladevorgang eines 300-Wh-Akkus knapp 60 Minuten, für einen 200-Wh-Akku 50 Minuten.
Gleichzeitig wird deutlich: Je nach Einsatzzweck der Säge gibt es unterschiedliche Anforderungen an Ladekapazität und Akkus. Für Bereiche, die abseits von Steckdosen liegen, bietet sich die Anschaffung eines Spannungswandlers an, der die Brücke bildet von einer beliebigen 12-V-Fahrzeugbatterie zu einem Schnelllader. Bei der Anschaffung einer Akkusäge können die Ausgaben fürs Zubehör den Preis für die Säge deutlich übersteigen. Viele Hersteller verweisen dazu auch auf den übrigen Akku-Gerätepark in ihrem Angebot, die mit dem gleichen Akku-Stecksystem betrieben werden können – Laubbläser beispielsweise oder Heckenscheren, Rasenmäher oder Motorsensen. Je nach Leistungsbedarf haben Hersteller wie Husqvarna oder Stihl ein ganzes Spektrum an
unterschiedlichen Ladegeräten und Akkus in ihrem System. Eine Akkusäge kann zusammen mit einem Akku und einem Schnelllader 720 Euro kosten. Für die gleiche Säge mit nur einem Akku könnten aber auch mehr als 1200 Euro ausgegeben werden. (Spannungswandler: 270 Euro; Akku mit 330 Wh: 340 Euro; stärkster Schnelllader: 169 Euro; Säge: 440 Euro).
Laut Husqvarna können sich die hohen Anschaffungskosten bei entsprechender Auslastung dennoch amortisieren, weil gegenüber dem Verbrennungsmotor viel weniger Kosten anfallen für die Energie und für die Instandhaltung. Den Ausgaben von 3,20 Euro pro Liter Alkylatbenzin steht ein Strompreis von 0,29 Euro/kWh gegenüber.