Das Kontaktverbot aufgrund der Corona-Pandemie betrifft alle Lebens- und Arbeitsbereiche. Die Mitarbeiter des Bundes Badischer Landjugend (BBL) haben sich technisch und personell auf die besondere Situation eingestellt.
In der Geschäftsstelle des BBL halten sich Silvia Kaiser, Ralph Asal und Lena Mahler (von links) an den vorgeschriebenen Abstand. Die anderen Kollegen arbeiten im Homeoffice.
Schichtbetrieb, separate Büros, Homeoffice, Telefon- und Videokonferenz – Maßnahmen, das Infektionsrisiko zu minimieren, gibt es einige. Beim BBL haben die Mitarbeiter der Geschäftsstelle im Haus der Bauern in Freiburg schon zu Beginn der Corona-Pandemie einige umgesetzt. Geschäftsführer Alexander Seibold war mit dem Arbeiten von Zuhause aus bereits vertraut und hat den Umzug als Erster vollzogen. Bildungsreferentin Christina Mikuletz, die sich vor allem um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert, hat ihren Schreibtisch ebenfalls verlegt, während Lena Mahler von der BBL-Zentrale weiterhin vormittags im Büro erreichbar ist. Ebenso wie Bildungsreferentin Silvia Kaiser sitzt sie in ihrem Büro alleine, die Türe ist geschlossen und direkter Kontakt wird vermieden. Telefonisch und natürlich per E-Mail stehen aber alle Mitarbeiter, darunter auch Bildungsreferentin Michaela Schöttner und FSJ-ler Ralph Asal, zur Verfügung.
Virtuelle Lösungen
„Die Atmosphäre ist seltsam”, sind sich Silvia Kaiser,
Lena Mahler und Ralph Asal einig. Seit einigen Wochen arbeiten nur
wenige der sonst insgesamt rund einhundert Personen im Haus der Bauern. Wer kann, der arbeitet im Homeoffice. „Dank der Unterstützung bei
der technischen Umsetzung durch Systemingenieur Jürgen Liebs
funktioniert es bei uns prima”, freut sich Silvia Kaiser, die zurzeit
vor allem prüft, wie der Frühjahrs-Verbandsausschuss seine Sitzung am 3.
Mai per Videokonferenz nachholen kann. Auch für die
Freizeitleiterschulung und „Fit für’n Vorstand” wird derzeit eine
virtuelle Lösung gesucht. Veranstaltungen, die momentan abgesagt
werden müssen, können noch nicht neu terminiert werden. „Wir müssen abwarten, wie sich die Situation entwickelt”, erklärt Silvia Kaiser, die
einige Aufgaben auch an Ralph Asal delegiert. Im Rahmen seines
Freiwilligen Sozialen Jahres macht der 20-Jährige mit der
Ausnahmesituation zusätzliche wertvolle Erfahrungen in Form von
Spontanität, Flexibilität und Einfallsreichtum. Das ergänze das im
zurückliegenden halben Jahr Gelernte sehr gut.
Miriam Kaltenbach ist zurzeit mit den Reben viel beschäftigt.
Um auf dem
Laufenden zu bleiben, verabreden sich alle einmal pro Woche zur
Telefonkonferenz und organisieren visuelle Meetings. Das wäre auch als
Ersatz für die Gruppenabende denkbar. „Der erste Testlauf ist bereits
vereinbart”, freut sich Silvia Kaiser, wenngleich die persönlichen
Kontakte im Rahmen der Gruppenabende das eigentliche Landjugend-Feeling ausmachten. „Das zeigt uns, wie wertvoll es ist, sich
frei bewegen zu dürfen.”
Auch die BBL-Vorstandsmitglieder mussten
sich auf den Ausnahmezustand einstellen. Miriam Kaltenbach, im BBL für
das Ressort Weinbau zuständig, besucht zum Beispiel die Vorlesungen an
der Hochschule Geisenheim zurzeit online und erledigt die saisonale
Arbeit in den heimischen Reben. „Nun ist es von Vorteil, ein Dorfkind
zu sein”, freut sich die Winzerin.