Politik | 18. Januar 2024

Bauernproteste in Südbaden – Rückblick und Ausblick des BLHV

Von Padraig Elsner
„Wir haben in den vergangenen Wochen Unvorstellbares geleistet”, erklärt BLHV-Präsident Bernhard Bolkart.
Nach den Traktordemos während der Aktionswoche setzt man im Freiburger Haus der Bauern jetzt erst einmal vorrangig auf den Dialog mit der Bevölkerung. Dafür wird gerade Kampagnenmaterial erstellt.
„Nicht nur haben wir den gesamten Berufsstand geeint und zu Protesten geführt, wie wir sie in der jüngsten Geschichte des Landes noch nicht gesehen haben. Wir haben auch dem Mittelstand und große Teile der Gesellschaft aus der Seele gesprochen, indem wir unseren Unmut über die aktuelle Politik zum Ausdruck gebracht haben.”
„Die Enttäuschung über den Ausgang der Gespräche zwischen Regierungs- und Bauernverbandsvertretern wiegt dagegen umso schwerer”, so Bolkart. Er steht ganz hinter der Einschätzung von Bauernpräsident Rukwied, der erklärte, dass nur eine Lösung beim Agrardiesel die Traktoren von der Straße bekommen werde.
Bolkart hebt hervor, dass der BLHV nun zusätzlich auch auf andere Weise seine Anliegen stärken werde, insbesondere durch den Dialog mit der Bevölkerung: „Dafür arbeitet man im Verband schon an Kampagnenmaterial für seine Mitglieder.”
Der BLHV-Vorstand konkretisierte die Marschrichtung des Verbandes in einer Online-Sitzung am Dienstagnachmittag. Organisierte Sternfahrten soll es weiterhin geben. Diese sollen ergänzt werden durch Feldrandschilder, einheitliche Flyer sowie Argumentationshilfen für Mitglieder. Auch soll es Material wie zum Beispiel Autoaufkleber geben, mit denen sich Bürgerinnen und Bürger mit den Bauerndemonstrationen solidarisieren können. Verstärken möchte man zudem die Aktionen, bei denen man sich mit der Bevölkerung austauschen könne. Wie zum Beispiel die Veranstaltungen „Frag deinen Landwirt” oder auch Mahnwachen.
„Besonders wichtig ist uns die Zusammenarbeit mit anderen Verbandsvertretern des Mittelstandes. Wir müssen weitere organisierte Unterstützer gewinnen”, hebt Bolkart hervor und sicherte zudem zu, „dass man diejenigen, die uns jetzt den Rücken gestärkt haben, nicht vergessen wird”.  „Es geht nicht nur darum, gemeinsam für eine nachhaltige regionale Landwirtschaft einzustehen, sondern auch um Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Es geht  darum, gemeinsam im europäischen Wettbewerb bestehen zu können, und um Anerkennung sowie Unterstützung durch die Politik”, so Bolkart.