Badische Winzer erwarten nur 70 Hektoliter
Bis Ende Oktober können Wein- und Obstbaubetriebe einen Antrag auf Frostbeihilfe stellen. Das Land rechne mit einem Auszahlungsbetrag zwischen 40 und 60 Millionen Euro. Die Beihilfe beträgt maximal 50 Prozent vom Ertragsausfall und greift erst ab einer Schädigung von mindestens 30 Prozent.
Weinbauverbands-Vizepräsident Franz Benz bedankte sich für die schnelle Hilfszusage. Er betonte: „Für uns ist Prävention noch wichtiger als Nothilfe, denn unser Fokus muss auf dem Markt liegen. Wenn Marktanteile durch Unwetterschäden erst weggebrochen sind, ist es schwer, diese wieder zurückzugewinnen.”
Die Reben entwickelten sich durch einen warmen Boden im Frühjahr sehr schnell, so dass der Frost stellenweise bis hin zum Totalausfall zuschlagen konnte. Danach sei die Witterung jedoch für die Rebenentwicklung optimal verlaufen und die Reben trieben neu aus. Gleichwohl war die Kulturführung durch die Nachfrostaustriebe anspruchsvoll und zeitintensiv.
„Die Unterschiede im Ertrag reichen vom Totalausfall bis zu einem normalen Herbst mit sehr guten Mostgewichten und Qualitäten. Manche sprechen deshalb von einem neidischen Herbst”, so Wohlfarth. Der Niederschlag der vergangenen Wochen mache auch die Lese wieder sehr herausfordernd für die Winzer. Von Vorteil seien die kühlen Nächte, damit sich die Essigfäule in Grenzen hält. Bis zur ersten Oktoberwoche werde der Herbst zu 90 Prozent eingebracht sein. Die Ernteschätzungen gehen derzeit von einem Ernteschnitt von 70 hl/ha für Gesamtbaden aus. Der Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre lag bei 77,5 hl/ha.