Aussichten für die Maisernte nicht rosig
Er hofft jetzt beim Mais wieder auf Absatzmöglichkeiten nach Holland. Stören könnte dabei das Niedrigwasserrisiko am Rhein und auch die weltweite Überschusssituation. Pro Tonne Mais kostet die Schiffsfracht von den USA bis nach Holland 14 Dollar. Fast genauso viel kostet der Tranfer von den badischen Rheinhäfen nach Holland. Utz erwartet, dass der hiesige Erzeugerpreis nicht über 160 Euro je Tonne hinausgehen wird.
Wegen der vergangenen trockenen Wochen fürchtet er, dass auch der Mais Mindererträge bringen wird. Probedruschergebnisse aus dem Raum Mannheim blieben bei 70 dt/ha und 22 bis 24 Prozent Feuchtigkeit. Trotzdem stellte Utz klar: Frühdruschpartien werden nicht nachgefragt, weil die Verarbeiter noch über genügend Vorräte verfügen.
Maisexperte Hubert Hugger erläuterte gegenüber der BBZ, dass mit dem aktuellen Wassermangel die aktuell fällige Nährstoffverlagerung von der Maispflanze in die Körner gestört sei. Deren Tausendkorngewicht werde deshalb in Baden 10 bis 20 Prozent niedriger ausfallen als in anderen Jahren.
Nach Angaben von Volker Heitz vom Landratsamt Offenburg ist der zeitliche Vegetationsrückstand aus der ersten Jahreshälfte jetzt aufgeholt. Auch die Temperatursumme erreichte bis zur Monatsmitte mit 1700 Grad einen Durchschnittswert. Ende Juli waren es erst 1066 Grad und fast der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag die Niederschlagssumme durchweg über dem langjährigen Durchschnitt. Seit Juli liegt sie deutlich darunter.
Die Maiskulturen in Orschweier litten unterschiedlich stark, aber deutlich sichtbar unter dem aktuellen Wasserdefizit. Am 12. September lag der durchschnittliche Wassergehalt der dortigen Sorten bei 39,5% (von 41,6 bis 34,2%). Der durchschnittliche Rückgang des Wasseranteils liegt bei 0,8 Prozentpunkten pro Tag. Von baldigen Niederschlägen könnten nach Huggers Ansicht allenfalls spätreifende Sorten noch profitieren.