Auf die Nacherwärmung achten
Einzelne Grassilagen wiesen durchaus sehr hohe Energiegehalte von bis zu 11,6 MJ ME bzw. 7,1 MJ NEL auf, und auch einzelne Maissilagen enthielten bis
zu 11,3 MJ ME bzw. 6,8 MJ NEL in der Trockensubstanz. Insgesamt jedoch war ein erheblicher Teil der Grundfuttersilagen witterungsbedingt gegenüber den angestrebten Zielwerten (siehe Tabelle) zu trocken, mit hohen Anteilen an Rohfaser und Rohasche und in der Folge wenig Energie. Neben dem Energiedefizit bergen diese Silagen auch ein höheres Risiko der Nacherwärmung, welche weitere Energieverluste nach sich zieht.
Ist das Siliergut zu trocken, findet keine ausreichende Umsetzung des Zuckers zu Gärsäuren und somit keine ausreichende Absenkung des pH-Werts statt. In einem Fünftel der Grassilagen konnten daher auch noch zu hohe Restzuckergehalte von bis 14 % in der Trockensubstanz nachgewiesen werden. Diese hohen Restzuckergehalte fördern die Nacherwärmung.
Hinzu kommt, dass etwa ein Fünftel der Grassilagen deutlich zu viel Rohasche mit bis zu 15 % in der Trockensubstanz enthielt, wodurch die pH-Absenkung in diesen Grassilagen nochmals erschwert wird. Noch höhere Rohaschegehalte wurden zum Teil in den wenigen untersuchten Grassilagen des dritten bis fünften Schnittes analysiert.
Trockene Silagen sind allgemein schwerer zu verdichten, insbesondere dann, wenn der Rohfasergehalt der Silagen ebenfalls sehr hoch ist. In den Grassilagen des ersten und zweiten Schnittes lag der Rohfasergehalt in zwei Drittel der untersuchten Proben sehr hoch mit bis zu 37 % in der Trockensubstanz.
Im Durchschnitt ergaben sich für den ersten und zweiten Schnitt Energiegehalte von gut 10,3 MJ ME sowie gut 6,1 MJ NEL in der Trockensubstanz. Allerdings war der Energiegehalt in der Hälfte der untersuchten Grassilagen des ersten Schnittes und auch in einem Drittel der Silagen des zweiten Schnittes deutlich zu gering mit bis zu 8,2 MJ ME bzw. 4,7 MJ NEL.
Der Rohproteingehalt der Grassilagen sowohl des ersten als auch des zweiten Schnittes schwankte mit 8 bis 22 % in der Trockensubstanz ebenfalls sehr stark.
Der Rohaschegehalt der untersuchten Maissilagen war bei einem knappen Drittel der Silagen eher hoch mit bis zu 7 % in der Trockensubstanz. Ob es sich hierbei um Sandbeimengungen im Zusammenhang mit der Futterbergung handelt oder ob die Maispflanzen aufgrund der Trockenheit mehr Mineralstoffe wie zum Beispiel Kalium eingelagert haben, bedarf weiterer Analysen.
Der Energiegehalt in den untersuchten Maissilagen lag im Mittel bei 10,6 MJ ME und 6,3 MJ NEL in der Trockensubstanz. Knapp die Hälfte der Maissilagen enthielt deutlich zu wenig Energie mit bis zu 9,3 MJ ME bzw. 5,4 MJ NEL. Der Rohproteingehalt der Maissilagen schwankte ebenfalls stark zwischen 6 und 10 %.
Als Ergänzung zu Grundfuttersilagen, die energiearm sind, kommen Rübenpressschnitzelsilagen, Rübentrockenschnitzel sowie melassierte Rübenschnitzel in Betracht. Zur Eiweißergänzung eignen sich Rapsextraktionsschrot, Trockenschlempe sowie Biertreber.