Tierhaltung | 04. August 2021

ASP: Zwei Teams für mehr Biosicherheit im Südwesten

Von Agra Europe und der BBZ-Redaktion
Seit dem 1. August 2021 gibt es ein neues, kostenloses Beratungsangebot für die Schweinehalterinnen und Schweinehalter in Baden-Württemberg – eine Maßnahme des Landwirtschaftsministeriums zur Prävention der Afrikanischen Schweinepest (ASP).
Die kostenlose Einzelberatung des Landes soll ein bis zwei Vor-Ort-Besprechungen umfassen. Gegebenenfalls gibt es auch einen Bericht, in dem die erbesserungsmöglichkeiten dokumentiert werden.
Das Stuttgarter Landwirtschaftsministerium (MLR) hat zwei Teams aus jeweils einer landwirtschaftlichen und tierärztlichen Fachkraft geschaffen, die die Betriebe in Baden-Württemberg bei der Prävention  der ASP beraten sollen. Davon ist ein Team für den nördlichen und eines für den südlichen Landesteil zuständig – Kontaktdaten siehe Kasten unten.
Die für die Betriebe kostenlose Einzelberatung soll ein bis zwei Betriebsbesuche mit einer Vor-Ort-Besprechung und gegebenenfalls einen Bericht mit Verbesserungspotenzialen umfassen. Das erklärte das MLR in einer Pressemitteilung. Auch Bau- oder Umbaumaßnahmen könnten die Beraterinnen und Berater begleiten. Zusätzlich seien Informationsveranstaltungen zur Biosicherheit geplant. Sowohl die Betriebe selbst als auch  Verbände oder Interessengemeinschaften können die Beratungsteams anfordern.
Landwirtschaftsminister Peter Hauk erklärte dazu: „Angesichts der für Deutschland erstmaligen Ausbrüche von Afrikanischer Schweinepest bei Hausschweinen in Brandenburg und der damit zunehmenden Seuchengefahr müssen die bestehenden Biosicherheitsmaß-nahmen als entscheidende Präventionsmaßnahmen in den Schweinehaltungen weiter optimiert und die Tierhalter dabei bestmöglich beratend unterstützt werden.”
Zudem appelliert Hauk angesichts der Urlaubssaison an alle Auslandsreisenden sowie Speditions- und Fernfahrer, bei der Rückkehr aus dem Ausland keine Lebensmittel mitzubringen, die von Tieren stammen. Lebensmittelabfälle seien so zu entsorgen, dass sie nicht von Haus- oder Wildtieren gefressen werden können.
Lage in der Grenzregion
Erstmals ist auch im Landkreis Barnim die Seuche bei vier Wildschweinen nachgewiesen worden. Die Fundorte lagen nur weniger Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Damit hat sich die Tierseuche in Brandenburg nach Norden ausgebreitet. Dem Ministerium zufolge wurden umgehend ein Krisenzentrum im Kreis Barnim sowie neue Restriktionszonen eingerichtet und mit der großflächigen Fallwildsuche begonnen. Unter den deutschen Hausschweinen gab es keine neuen Fälle.
In Polen ist die Zahl der ASP-Fälle bei Hausschweinen innerhalb weniger Wochen auf 39 gestiegen. Betroffen sind laut den polnischen Behörden vor allem kleine und Kleinstbetriebe.
Dass die Gefahr von Mängeln bei der Biosicherheit in Kleinstbetrieben größer ist, sieht auch Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner so. Sie forderte kürzlich die Länder dazu auf, die Biosicherheitsmaßnahmen verstärkt zu kontrollieren. Ähnlich äußerte sie sich zur Auslauf- und Freilandhaltung in den Restriktionsgebieten und bezog sich
dabei auf die Empfehlungen des nationalen Referenzlabors für Tierseuchen, des Friedrich-Loeffler-Instituts. Die Behörden in den Bundesländern müssten die Aufstallung in den betroffenen Gebieten nicht nur anordnen, sondern auch kontrollieren, sowohl bei Freiland- als auch bei Auslaufhaltungen.
Kontaktdaten
  • Für die Regierungsbezirke Tübingen, Freiburg und den südlichen Bereich von Karlsruhe ist das Team Süd zuständig, erreichbar unter     Tel. 07525/942−280. Ansprechpartner sind: Dr. Klaus Bissinger, E-Mail: k.bissinger@tsk-bw-tgd.de, Mobil: 0174 930 249 und Melina Motsch, E-Mail: m.motsch@tsk-bw-tgd.de, Mobil: 0174 930 2959.
  • Für den Regierungsbezirk Stuttgart und den nördlichen Bereich von Karlsruhe ist das Team Nord zuständig, errichbar unter Tel.: 0711 3426 1356 und 0711 3426 1358. Ansprechpartner sind Eva Sailer, E-Mail: e.sailer@tsk-bw-tgd.de, Mobil: 0152 0948 5797 und Sophia Rannenberg, E-Mail: s.rannenberg@tsk-bw-tgd.de, Mobil: 0174 930 2059.
FAQs zur ASP
Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat einen Katalog mit häufigen Fragen und Antworten zur ASP zusammengestellt.