Tierhaltung | 10. Juni 2022

ASP: Immer noch kein Wildschwein aufgetaucht

Von der BBZ-Redaktion
Vor rund zwei Wochen wurde die Afrikanische Schweinepest in Forchheim am Kaiserstuhl in einem Hausschweinebestand bestätigt. Wie das Virus in den Betrieb gelangen konnte, bleibt weiterhin ein Rätsel. Jedenfalls wurde bisher kein infiziertes Wildschwein gefunden.
Über Pfingsten waren die Suchhunde auch in der Überwachungszone unterwegs. Gefunden haben sie nichts.
Nach dem Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Forchheim vor Christi Himmelfahrt wurden alle schweinehaltenden Betriebe in der zehn Kilometer umfassenden Sperrzone kontrolliert. Wie das Landratsamt mitteilte, sind die Untersuchungen seit gut einer Woche abgeschlossen.  Das Ergebnis: Weder bei den Betrieben in der 3-Kilometer-Schutzzone mit rund 390 Schweinen noch bei den rund 30 Betrieben mit insgesamt etwa 500 Schweinen in der 10-Kilometer-Überwachungszone gab es Auffälligkeiten. Sämtliche Blutproben, die den Schweinen per Stichproben entnommen wurden, waren negativ.
Auch bei der Suche durch speziell ausgebildete Spürhunde wurden in Forchheim und Umgebung keine toten Wildschweine gefunden. Bislang haben die Teams dem Landratsamt zufolge die rund 460 ha Waldflächen in der Schutzzone  abgesucht. Auf der etwa 1200 ha großen Freifläche waren Drohnen mit Wärmebildkameras im Einsatz. Die Suche mit den Hunden ging über die Pfingsttage weiter und wird auch an diesem und dem nächsten Wochenende fortgesetzt.
Neu: Leinenpflicht und Wegegebot
Zudem hat das Landratsamt Emmendingen eine weitere Vorsichtsmaßnahme getroffen: Seit einer Woche gilt eine Leinenpflicht für Hunde in der gesamten Sperrzone – also sowohl im 3-km-Radius also auch im 10-km-Radius. Davon ausgenommen sind nur Blindenführhunde. Zudem dürfen Menschen den Wald sowie offene Landschaften nur noch auf Straßen und festen Wegen betreten. Damit wollen die Behörden verhindern, dass möglicherweise infizierte Wildschweine aufgeschreckt werden und das Virus verbreiten. Die Allgemeinverfügung richtet sich zudem an Jägerinnen und Jäger. Sie sollen verstärkt Wildschweine mittels Ansitz- oder Einzeljagd erlegen und Proben für eine serologische Untersuchung entnehmen.
Appell an die Bevölkerung
Auch der Bodenseekreis hat reagiert. Zwar ordnet das Veterinäramt die Gefährdungslage als unverändert ein. Jedoch weist die Behörde anlässlich der Urlaubs- und Reisezeit nochmals auf das Risiko der Verschleppung durch den Menschen hin. Nicht korrekt entsorgte Speisereste aus Regionen mit ASP sowie kontaminierte Kleidung oder Schuhe bergen ein erhebliches Risiko. Auf diese Gefahr machte auch Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk erneut aufmerksam.