Politik | 02. Juni 2022

ASP-Ausbruch alarmiert Nachbarn

Von AgE
Nach dem ASP-Ausbruch in Südbaden nahe des Rheins hat das Landwirtschaftsministerium in Frankreich zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen.
Der ASP-Ausbruch in Südbaden hat aufgeschreckt. In mehreren Ländern wurde zu erhöhter Wachsamkeit und Achtsamkeit aufgerufen.
Wie das Pariser Landwirtschaftsministerium  mitteilte, wird der im Februar erstellte Präventionsplan aktiviert. Dementsprechend werden die Wildtierüberwachung ausgeweitet, die bestehenden Hygienemaßnahmen überprüft und Akteure wie Verwaltungen und Tierärzte eingebunden, um nicht registrierte Schweinehaltungen schnellstmöglich zu ermitteln. Ein Krisenstab soll sich in der kommenden Woche erstmals treffen und auch über eine Ausweitung der Maßnahmen beraten. Das Ministerium rief dazu auf, die Biosicherheitsmaßnahmen sowohl in der Tierhaltung als auch beim Transport strengstens einzuhalten, was insbesondere für Verbringungen aus dem neuen deutschen Ausbruchsgebiet gelte. Nutztiere und Lebensmittel dürften keinen Kontakt zu Wildtieren haben und die Regeln der Rückverfolgbarkeit müssten strikt eingehalten werden.
Spanien empfiehlt Achtsamkeit
Die spanische Regierung nahm den ASP-Ausbruch an der deutsch-französischen Grenze ebenfalls zum Anlass, die heimischen Betriebe zur Achtsamkeit aufzurufen. Biosicherheitsmaßnahmen in den Schweinezuchtbetrieben und beim Tiertransport seien dringend einzuhalten. Vorsicht sei außerdem bei Arbeitnehmern geboten, die aus betroffenen oder gefährdeten Ländern kämen und unbeabsichtigt zur Ausbreitung der Krankheit beitragen könnten.
Bereits am Mittwochvormittag vergangener Woche und damit vor Bekanntwerden des Falls in Baden-Württemberg hatte das Landwirtschaftsministerium in Madrid auf die Wichtigkeit der Desinfektion etwa bei Tiertransporten hingewiesen und in diesem Zusammenhang eine Liste mit zugelassenen, gegen den Erreger der ASP wirkenden Desinfektionsmitteln veröffentlicht.
Unterdessen ist in Italien die Verbreitung des ASP-Virus in der Wildschweinepopulation weiter vorangeschritten. In dem nördlich von Rom gelegenen Ausbruchsgebiet wurde ein Kadaver einige Kilometer außerhalb der bisherigen roten Zone in der Provinz Rieti gefunden. Die Kernzone muss nun erweitert werden. Insgesamt gab es bis zum vergangenen Donnerstag rund um den römischen Insugherata-Park bisher 14 ASP-Nachweise. Hinzu kommen in Norditalien 78 Fälle im Piemont und 53 in Ligurien. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Andrea Costa, bestätigte laut Presseberichten erneut das Vorhaben, die Zahl der Wildschweine zu reduzieren.
Keulungen in Südkorea
Auch Südkorea musste vergangene Woche den ersten ASP-Ausbruch in diesem Jahr in einer Schweinehaltung melden. Wie das Landwirtschaftsministerium in Seoul am vergangenen Freitag mitteilte, war eine Farm in Hongcheon, etwa 100 Kilometer östlich der Hauptstadt, betroffen. Dort wurden alle 1175Schweine gekeult, um eine Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern.