Land und Leute | 09. Dezember 2021

Strategisch gegen Rechts argumentieren

Von Silvia Kaiser
In einer dreiteiligen Online-Schulung erhielten Landjugendliche Kommunikationstipps und Anregungen zum Umgang mit Alltagsrassismus.
Serpil Maglicoglu (Reihe oben, Zweite von rechts) und Adela Dulovic (rechts) schulten die Jugendlichen in einem Argumentationstraining.
Im November trafen sich rund zehn Jugendliche, Jugendreferentinnen und -referenten an den Bildschirmen, um sich für Kommunikation in Sachen Alltagsrassismus fit zu machen. Auf dem Programm standen die Module „Annäherung an das Thema”, „Kommunikationswege reflektieren” und „Neue Kommunikationsstrategien trainieren”. Silvia Kaiser, Jugendbildungsreferentin beim Bund Badischer Landjugend (BBL), hatte das Training mit dem Verein „Gegen Vergessen − Für Demokratie” im Rahmen des „Kompetenznetzwerks für das Zusammenleben in der Einwanderungsgesellschaft” organisiert. Die interkulturellen Kompetenztrainerinnen Serpil Maglicoglu und Adela Dulovic begleiteten die Schulung.
Nach einem Kennenlernen standen im ersten Modul die Auseinandersetzung mit und Sensibilisierung für Mechanismen von Vorurteilen und Diskriminierung im Mittelpunkt. Ausgehend von den Fragestellungen „Was genau ist das Problem?” und „Was hat das mit mir zu tun?” näherten sich die Teilnehmer dem Thema an. Der zweite Teil befasste sich mit der Auseinandersetzung mit bisherigen Kommunikationsstrategieen und dem Kennenlernen neuer Kommunikationswege. Hierfür brachten die beiden Referentinnen eine Fülle von praktischen Übungen und Materialien mit. Im dritten und letzten Modul gab es genügend Zeit, das Erlernte praktisch auszuprobieren. Dies geschah vorwiegend in Kleingruppen in sogenannten Break-out-Rooms. Abschließend wurden die Erfahrungen aller Teilnehmer aus den Übungsrunden ausgewertet.
„Es war eine angenehme Arbeitsatmosphäre”, lobten die Teilnehmer den Ablauf und die Interaktionen des kurzweiligen Seminars.  Durch das Training haben sie eine Übersicht der  Kommunikationsstrategien erhalten, die helfen können, den eigenen Standpunkt zu verdeutlichen. Auch lernten sie, Grenzen zu begründen, mit dem Gegenüber ins Gespräch zu kommen und vor allem Betroffene zu stärken, so Silvia Kaiser. „Wir werden das Training voraussichtlich auch nächstes Jahr wieder für unsere Landjugendlichen anbieten.” Mit dem Seminar können die Teilnehmer im Übrigen ihre Juleica (Jugendleitercard) auffrischen.