Anteil der Anbindehaltung um 60 Prozent gesunken
Somit bleibt das Laufstallsystem mit einem Anteil von inzwischen 83 % weiterhin die vorherrschende Haltungsform. Der gestiegene Prozentsatz hänge aber vor allem mit dem Rückgang der Anbindehaltung zusammen. Andere Stallhaltungsverfahren, wie Tretmistställe, spielten mit einem Anteil von 5 % an den Rinderhaltungsplätzen eine untergeordnete Rolle.
Haltungsplätze mit Teilspaltenböden wurden den Statistikern zufolge um 34 % reduziert, ihr Gesamtanteil verharrte mit 27 % auf dem Niveau des letzten Jahrzehnts. Ställe mit planbefestigtem Boden und Einstreu haben an Bedeutung verloren. Während 2010 noch 12 % der Haltungsplätze diesem System zugeordnet wurden, waren es zehn Jahre später nur noch knapp 7 %. Tiefstreuställe oder andere Verfahren kamen zusammen auf einen Anteil von 3 % und belegten damit nur eine Nische.
In der Legehennenhaltung ermittelte das Statistische Landesamt eine Stallkapazität von 3,7 Millionen Haltungsplätzen und damit einen Anstieg um über 40 % seit dem Jahr 2010. Damals hatte nur jede fünfte Henne einen Freilandzugang, im Jahr 2020 bestand die Möglichkeit sogar für mehr als jede dritte Henne. Das dominierende Haltungsverfahren blieb jedoch die Bodenhaltung mit einem Anteil von 63 % an den gesamten Haltungsplätzen. Die erlaubten Formen der Käfighaltung haben laut den Statistikern nur noch eine marginale Bedeutung in Baden-Württemberg.
Die Wiesbadener Statistiker veröffentlichten außerdem Daten zur Auslauf- und Weidehaltung: Danach hatten 2020 rund 7 % aller Rinder Zugang zu einem Laufhof. Zudem konnten 3,6 Millionen auf Weiden grasen. Das waren 31 % des Gesamtbestandes und damit 6 Prozentpunkte weniger also noch zehn Jahre zuvor.
Bei den Schweinen dominiert auch bundesweit die Haltung auf Vollspaltenböden. Mit 67 % sind es sogar etwas mehr als in Baden-Württemberg. Nur 1 % der Haltungsplätze für Schweine war mit einem Zugang zu einem Auslauf versehen.
In der Haltung von Legehennen unterschieden sich die bundesweiten Zahlen kaum von denen im Südwesten: Die Zahl der Haltungsplätze ist um 43 % gestiegen, 65 % der Tiere lebten in Bodenhaltung, 31 % in Freilandhaltung. Nur noch 4 % der Haltungsplätze für Legehennen waren in der ausgestalteten Käfighaltung vorhanden; vor einer Dekade waren es noch 17 %.