Der Deutsche Bauernverband, die Landesbauernverbände und LSV Deutschland rufen ab dem 8. Januar zu einer Aktionswoche für den Protest gegen die geplante Streichung des Agrardiesels und der Kfz-Steuerbefreiung auf. Auch im Gebiet des BLHV wird einiges laufen.
Einfallsreiche Landwirte lassen Orte „Kopf stehen” und hängen Stiefel auf als Symbole des Protests: Damit haben Landwirte im ganzen Land bereits vor Weihnachten für Aufmerksamkeit gesorgt.
Die Aktionswoche mündet am 15. Januar in eine weiteren Großdemonstration in Berlin. Der Deutsche Bauernverband (DBV) plant, auch andere Verbände und Wirtschaftsbereiche in diese Großdemo einzubinden.
Bereits ab 8. Januar beginnen laut Fahrplan des DBV und der Landesbauernverbände angemeldete und angemessene Demonstrationen und Aktionen im ganzen Land und in den Landeshauptstädten. „Die Aktionen sollen den großartigen Rückhalt in der Bevölkerung nicht gefährden, Generalstreik und sinnlose Blockaden sind in dieser Woche das falsche Mittel”, betont der DBV. „Wir werden friedlich, aber deutlich protestieren”, erklärt DBV-Präsident Joachim Rukwied.
„Wir wollen mit einer Stimme sprechen”
Der BLHV-Vorstand mit den
Kreisvorsitzenden als Mitglieder hat am Donnerstag, 4. Januar nach
Redaktionsschluss dieser BBZ in einer außerordentlichen Sitzung den
regionalen Demonstrationsfahrplan ab 8. Januar erstellt. Davon
unabhängig laufen bereits seit Anfang Januar lokale und regionale
Aktionen in Südbaden wie Sternfahrten mit Traktoren und Mahnfeuer – so
in der Ortenau, im Breisgau, im Schwarzwald, auf der Baar und am
Bodensee.
Den Rückhalt in der Bevölkerung bewahren
Der BLHV hat Sprühschablonen mit einer klaren Botschaft im Einsatz.
„Wir wollen draußen ganz klar mit einer Stimme
sprechen und als Einheit gesehen werden”, betont BLHV-Präsident Bernhard
Bolkart. Gleichwohl findet es der Präsident auch gut, wenn sich
BLHV-Mitglieder Aktionen anderer Gruppen anschließen. Das können seiner
Ansicht nach Mahnfeuer ebenso sein wie Aktionen mit umgedrehten
Ortsschildern und Stiefeln. Ein „absolutes No-Go” sind für Bolkart
allerdings Symbole wie Galgen, wie sie „derzeit da und dort aufgestellt
werden”.
„Wir haben einen sehr großen Rückhalt in der Bevölkerung. Es gilt alles
dafür zu tun, diesen zu bewahren”, betont Bolkart. Ein mahnendes
Beispiel sind für ihn die „Klimakleber”, die von anfänglicher
Zustimmung in ganz überwiegende Ablehnung abgedriftet seien. Sehr
wichtig für den BLHV-Präsidenten ist auch, sich ganz deutlich von
rechtsradikalen Ideen und Symbolen zu distanzieren. „Wir wollen unsere
Ziele ganz klar mit demokratischen Mitteln erreichen”. Bolkart wünscht
sich dafür „viele intelligente Ideen, die uns voranbringen”.