Die ersten 22 AgrAbiturienten der Edith-Stein-Schule in Freiburg haben ihre Hochschulreife mit landwirtschaftlichen Inhalten absolviert.
Besonderes Lob erhielten gleich mehrere Schüler, die beim Agrarwissenschaftlichen Abitur eine „Eins vor dem Komma” hatten. Schulleiterin Susanne Flaig zeigte sich darüber hinaus beeindruckt von dem Engagement der fleißigen Abiturienten, die von der Traktorschau auf dem Schulhof über die anschauliche Maiszucht bis zum immergrünen Tannenbaum im Klassenzimmer stets mit außergewöhnlichen Aktionen überraschten. Als „Pioniere” des „AgrAbiturs” erwarben die 22 Schülerinnen und Schüler eine Qualifikation, mit der sie sich für einen Studienplatz im Agrarbereich bewerben können. Mit dem Unterrichtsangebot fördert das AG einerseits die Studierfähigkeit, andererseits bereitet es auf die technologischen, ökologischen und wirtschaftlichen Anforderungen der agrarwirtschaftlichen Arbeitswelt vor. Das nach drei Jahren erworbene Abitur ist eine bundesweit anerkannte Allgemeine Hochschulreife. Einige haben sich jedoch bereits für eine Ausbildung zum Landwirt, Winzer, Gärtner oder Floristen an der Edith-Stein-Schule, die mit Betrieben vor Ort kooperiert, entschieden. Und natürlich besteht auch die Möglichkeit, Fächer wie Jura, Biotechnologie, Tiermedizin, Naturwissenschaften, Lehramt oder Sprachen zu studieren.
Agrar-Abi rege gefragt
Agrarwissenschaftliche Gymnasien sind selten und in Baden-Württemberg
erst seit 1979 in Ettlingen, Nürtingen, Öhringen, Radolfzell und
Ravensburg zu finden. 2012/13 wurde der Gymnasialtyp in Freiburg
eingeführt und hat seitdem rege Nachfrage.
Teilweise nehmen die Schülerinnen und Schüler sogar lange Anfahrtswege in Kauf, um neben der Allgemeinbildung auch Wissen in Agrarbiologie, Agrar- und Umwelttechnologie sowie landwirtschaftlicher Produktionstechnik zu erwerben.
Dabei
werden wesentliche Grundlagen der landwirtschaftlichen Erzeugung
vermittelt und vielfältige Themen zur Diskussion gestellt. Ein weiteres
Ziel des Unterrichts ist die Vermittlung von Fach-, Sozial-, Methoden-
und Medienkompetenz. Ergänzt wird der Schulalltag durch Laborversuche, Betriebsbesichtigungen und Exkursionen.
Der BLHV hat sich damals maßgeblich die Einrichtung des
Bildungszweigs eingesetzt. Bei der Zeugnisübergabe konnte Schulleiterin
Flaig im Namen von BLHV-Präsident Werner Räpple nun vier Preise für
herausragende Leistungen im Profilfach Agrarbiologie überreichen.
Wer
an einem Agrarwissenschaftlichen Gymnasium das Abitur machen möchte,
braucht einen mittleren Bildungsabschluss mit einem Durchschnitt von
mindestens 3,0 in Deutsch, Englisch und Mathematik.
Die
Edith-Stein-Schule ist Teil des Berufsschulzentrums in der Bissierstraße
in Freiburg. Bewerbungen werden zentral erfasst und die Schulplätze
über das Regierungspräsidium vergeben. Unter
www.hls-freiburg.de findet
man einen Link zum Online-Anmeldeformular. Persönliche Beratung erhält
man beim Sekretariat (Mo – Fr, 7.30 – 11.30 Uhr). Die Klasse für das
kommende Schuljahr ist übrigens bereits gefüllt.