Bei inzwischen 20 tot aufgefundenen Wildschweinen in der westpolnischen Woiwodschaft Lebus ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) festgestellt worden. Damit ist diese nur noch etwa 80 Kilometer entfernt von der Grenze zu Brandenburg.
Seit fünf Jahren gibt es ein ASP-Seuchengeschehen im Osten Polens, das ungefähr 250 km vom jetzigen Fall entfernt ist.
Der erste Fall wurde nach Angaben des polnischen Veterinärdienstes am 14. November nachgewiesen bei einem im Kreis Wschowski gefundenen Wildschwein. Einige Tage später hat die Veterinärbehörde einen weiteren Fall von ASP bei einem Wildschwein in der Woiwodschaft Lebus bestätigt. Dabei handelte es sich um einen Fund im Landkreis Nowosolski in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kreis Wschowski. Inzwischen wurde die Krankheit bei 18 weiteren Wildschweinen bestätigt, die am vergangenen Wochenende an neun Stellen in der Nähe zum ersten Fall entdeckt wurden. Alle Tiere hatten sich innerhalb des kontaminierten Gebiets und der ausgewiesenen Pufferzone befunden.
Um das Auffinden möglicherweise weiterer erkrankter Tiere zu beschleunigen, ist Medienberichten zufolge nun auch die polnische Armee mit Sucheinheiten in dem Infektionsgebiet unterstützend tätig. Gleichzeitig sei unmittelbar nach Abschluss der Bauarbeiten am Zaun um den ersten Fund mit der Errichtung eines zweiten Zauns um die Pufferzone herum begonnen worden. Außerdem wies die Veterinärbehörde zwischenzeitlich das offizielle neue Biosicherheitsgebiet aus, das nicht nur die bisher betroffenen Kreise Wschowski und Nowosolski in Lebus, sondern auch Teile von angrenzenden Landkreisen in den Wojewodschaften Niederschlesien und Großpolen umfasst.
Unterdessen sprach sich der Verband der polnischen Schweineproduzenten (KZP-PTCH) dringend dafür aus, auch in anderen Teilen Westpolens Krisenstäbe einzurichten und mit intensiven Suchen nach toten Wildschweinen zu beginnen. Er wies darauf hin, dass der erste Nachweis bei dem Tier vergangene Woche im Kreis Wschowski ein Zufallsfund gewesen sei, der durch den amtlich vorgeschriebenen Test bei einem Wildschwein aufgedeckt worden sei, das im Straßenverkehr getötet worden sei. Nach Einschätzung des Verbandes kann daher nicht ausgeschlossen werden, dass auch außerhalb der neuen Infektionszone kranke oder tote Tiere gefunden werden.