Von 58 im Regierungsbezirk Freiburg angetretenen Auszubildenden haben 52 die Prüfung zum Landwirt erfolgreich abgeschlossen. Auf der Baden Messe in Freiburg erhielten sie ihre Urkunden.
Die Absolventen im Beruf Landwirt mit BLHV-Präsident Werner Räpple (rechts oben) und Regierungsvizepräsident Klemens Ficht (links oben).
Regierungsvizepräsident Klemens Ficht wünschte den Absolventen Freude, Zufriedenheit und wirtschaftlichen Erfolg. Die Situation im Regierungsbezirk sei geprägt von Unterschieden hinsichtlich Topografie, Klima, Verbrauchernähe, Ausbildung und Know-How. Er empfahl den jungen Landwirten, sich weiterzuqualifizieren in den Bereichen Markt, Medien, Betriebswirtschaft und Produktion. Sie sollten Beratung in Anspruch nehmen und sich mit anderen Landwirten vernetzen, um gemeinsam Betriebsmittel zu bestellen und landwirtschaftliche Produkte zu verkaufen. Die wachsende Nachfrage nach regional erzeugten Lebensmitteln sei eine Chance. Auch das steigende Interesse an Veredlungsprodukten und Energieträgern aus der Landwirtschaft biete Möglichkeiten für die hiesigen Landwirte, ebenso die weltweite Bevölkerungszunahme.Außerdem riet Fink den Absolventen, den Strukturwandel zu nutzen. 30 Prozent der Landwirte in Deutschland über 45 Jahren hätten keinen Hofnachfolger; in der Region wahrscheinlich noch mehr. „Das schafft Platz für Sie als junge Landwirte!”
Zur kompetenten Betriebsführung leiste das Land Baden-Württemberg vor allem durch die Fachschulen seinen Beitrag, so Fink. Sie orientierten sich an den Bedürfnissen der Unternehmer und seien mit der Meisterausbildung verzahnt. Ergänzend verwies der Vizepräsident auf das Certi-Bio-Rhin-Projekt, mitfinanziert vom Land, das mit Hilfe von länderübergreifenden Modulen im Biobereich die Ausbildung in ökologischer Landwirtschaft unterstütze. Die Ausbildungsbetriebe forderte er auf: „Machen Sie den Auszubildenden Mut, einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland zu absolvieren, und nehmen Sie auch ausländische Auszubildende!”
Lehre auf zwei Betrieben
Ficht begrüßte, dass ein Großteil der
Absolventen auf zwei Ausbildungsbetrieben gelernt hat. Das habe große
Lerneffekte zur Folge. Als Vertreter der Auszubildenden warb auch Lukas
Gleichauf aus Blumberg für die Lehre auf zwei Betrieben. „Zu Hause ist
man anschließend lebenslang”, meinte er. Während der Ausbildung seien
Freundschaften entstanden, und auch persönlich habe er profitiert.
Künftige Herausforderungen könne man als Techniker oder Meister eher
bewältigen. Besonders dankte er den Ausbildungsbetrieben: „Die
Integration der Azubis in die Familien ist nicht selbstverständlich!”BLHV-Präsident
Werner Räpple beglückwünschte die jungen Landwirte zum Berufsabschluss,
den er als wichtiges Zwischenziel bezeichnete. „Das heißt nicht,
dass alle in einem landwirtschaftlichen Betrieb bleiben – es gibt auch
Möglichkeiten im landwirtschaftsnahen Bereich. Der Schwerpunkt liegt
allerdings bei der Betriebsnachfolge.”